Fürstenfeldbruck:Herz und Humor

Fürstenfeldbruck: Sechs Jahrzehnte, vergangen wie im Flug: Richilde und Georg Metz aus Fürstenfeldbruck begehen ihr Ehejubiläum in bester Stimmung.

Sechs Jahrzehnte, vergangen wie im Flug: Richilde und Georg Metz aus Fürstenfeldbruck begehen ihr Ehejubiläum in bester Stimmung.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Richilde und Georg Metz feiern gut gelaunt Diamantene Hochzeit

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Wie die Honigkuchenpferde strahlen Richilde und Georg Metz. Fein herausgeputzt hat sich das Paar - sie mit weißer Spitzenbluse, er ausnahmsweise mit Krawatte, beide frisch vom Friseur - um diesen besonderen Tag angemessen zu begehen. Auf dem Tisch mit der weißen Decke stehen Kristallgläser, ein Strauß gelber Rosen in einer Kristallvase, eine Flasche Sekt und Orangensaft. Das Ehepaar Metz erwartet nämlich anlässlich seines 60. Hochzeitstages noch Besuch. Dabei war die Feier mit der Familie bereits am vorigen Wochenende, denn das offizielle Datum ihrer Hochzeit ist der 30. August.

"Wir haben unsere Feier schon am Samstag gehabt, mit der Familie, mit Kirche", erzählt Richilde Metz fröhlich, "zwei Enkelinnen haben ministriert", die seien aber auch schon erwachsen. Die ganze Familie feierte - Metzens Tochter und Sohn, jeweils mit Anhang und insgesamt sechs Enkeln - ihre Diamantene Hochzeit auf der Fraueninsel im Chiemsee. Der Chiemgau, erfährt man von dem überaus gut gelaunten Paar, ist so etwas wie ihre zweite Heimat. In Bernau haben sie eine kleine Ferienwohnung, von dort aus geht es regelmäßig auf Wandertouren in die Umgebung. "Wir sind früher immer in die Berge", inzwischen habe man die Touren aus Altersgründen verkleinert, plaudert Richilde Metz.

Aber die Begeisterung für die Berge ist bei dem sympathischen Paar nach wie vor vorhanden. Und wer die Ehejubilare erlebt, könnte durchaus auf den Gedanken kommen, dass das Bergsteigen und eine lange Ehe sich günstig auf die Gesundheit auswirken. Denn die Metzens wirken deutlich jünger als 79 und 83 Jahre.

Ein Patentrezept für ihre lange, offensichtlich auch sehr glückliche Partnerschaft kann das vor ein paar Jahren von Puchheim nach Fürstenfeldbruck gezogene Paar nicht nennen. "Es hat sich halt so ergeben", zuckt sie vermeintlich emotionslos die Schultern. Der kurze schelmische Seitenblick zu ihrem Georg bleibt fast verborgen. "Die Zeit ist so schnell vergangen", ergänzt er, grinst vergnügt zurück und zwinkert mit einem Auge. - Humor scheint für die 79-Jährige und ihren Mann ein wichtiges Fundament zu sein, wie sie dann auch, etwas ernster nun, bestätigt: "Man soll auch immer was vorhaben und immer was zum Lächeln." Klar, verrät er, ab und zu gingen die Meinungen auch mal auseinander, aber alles in gesunden Maßen.

Kennengelernt haben sich Richilde und Georg Metz im Zug. Oder in der Arbeit. Das ist etwas schwierig abzugrenzen. Damals, Mitte der Fünfzigerjahre, lebte sie in Puchheim, er in Gilching. "Da haben wir beide schon bei der Stadt gearbeitet", erzählt die 79-Jährige. Beim regelmäßigen Zugfahren sei ihr ihr späterer Mann bereits aufgefallen, lächelt sie ihm mit roten Bäckchen zu. Eine erste Begegnung gab es dann in der Kantine in München, das erste Gespräch beim Zugfahren. Man lernte sich allmählich kennen. Damals war Richilde 17. Zwei Jahre später wollten die beiden heiraten. "Da habe ich ja noch die Erlaubnis meiner Eltern gebraucht", erinnert sich die Bruckerin. Geheiratet wurde dann mit Gottes Segen in Altötting.

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