Fürstenfeldbruck:Gut gefüllte Auftragsbücher

Brucks Handwerker sind mit wirtschaftlicher Lage zufrieden

Von Anna Landefeld-Haamann, Fürstenfeldbruck

Gute Stimmung hat auf der Jahreshauptversammlung der Kreishandwerkerschaft geherrscht. "Die Auftragslage im vergangenen Jahr war sehr zufriedenstellend", bilanzierte Kreishandwerksmeister Harald Volkwein, der das Amt vor einem Jahr angetreten hat. Er hofft, dass sich die "gute Stimmung" bis ins nächste Jahr hält. Momentan habe man im Handwerk nahezu Vollbeschäftigung mit einer Arbeitslosenquote von rund 2,4 Prozent. Die Zahl der Innungsmitglieder im Landkreis ist von 182 auf 184 leicht gestiegen. Die Friseure sind mit 77 Betrieben die größte Gruppe. "Wir haben gute Akquise-Arbeit geleistet und alle Möglichkeiten voll ausgeschöpft", sagte Josef Wieser, Friseur-Obermeister und stellvertretender Kreishandwerksmeister. Im Vergleich dazu sind im Landkreis Dachau nur 39 Friseure in einer Innung organisiert.

Dabei verfügten beide Landkreise über eine ähnliche Wirtschaftskraft, so Wieser. Aber diese "ordentliche Bilanz" bedeutet für den Ehren-Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer nicht, in den nächsten Monaten untätig zu bleiben. Gerade die Zahl der Metzger, Bäcker und Schreiner in der Innung sei überschaubar. Allein im vergangenen Jahr gaben im Landkreis vier Metzger und ein Bäcker ihre Geschäfte auf. Man wolle zukünftig noch gezielter auf junge Handwerker zugehen und sie für die Innungen gewinnen, sagte Höfelsauer. "Das kostet Kraft, aber es lohnt sich", ergänzte Volkwein, der neben seinem Amt des Kreishandwerksmeisters auch Schreiner-Obermeister ist. So sei es dem bayerischen Schreiner-Fachverband gelungen, 100 neue Mitglieder innerhalb eines Jahres zu gewinnen und seine Gesamtmitgliederzahl auf 3300 zu erhöhen.

Auch mit der Zahl der Auszubildenden sei man zufrieden, sagte Volkwein. Derzeit befinden sich 48 Lehrlinge im dritten Lehrjahr, 54 im zweiten und 90 im ersten. Die Zahl der Schlosser-Lehrlinge, die im September dieses Jahres ihre Ausbildung begonnen haben, ist dabei nicht eingerechnet. Sie lag dem Kreishandwerksmeister noch nicht vor, denn bei dieser Berufsgruppe gibt es eine "traditionell hohe Abbrecherquote", so Volkwein. Umso bedauerlicher sei der Fall von Cheikamadou Sall. Der 33-jährige Asylbewerber aus dem Senegal arbeitet seit sieben Monaten bei einer Fast-Food-Kette. Seine Arbeitserlaubnis läuft Ende des Jahres aus und er muss zurück in seine Heimat, die als "sicher" eingestuft ist. "Ich kann das rechtlich nicht bewerten, aber es ist sehr schade", sagte Volkwein.

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