Fürstenfeldbruck:Großes Angebot an Hilfen

DRK - Kleiderladen in Peine

Der Kleiderladen in Fürstenfeldbruck ist eines der sozialen Projekte des Roten Kreuzes.

(Foto: Jörg F. Müller/OH)

Der Kreisverband des Roten Kreuzes betreut Kinder, Kranke und Alte und sucht nach weiteren Einnahmequellen

Von Nina Storner, Fürstenfeldbruck

Fürstenfeldbruck - Mehr als hundert Mitglieder sind zur Kreisverbandsversammlung des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Bürgerhaus Emmering erschienen. Den zahlenreichen Zweijahresrückblick lockerten Tanzeinlagen sowie die Moderation durch den Olchinger Bürgermeister und BRK-Kreisvorsitzenden Andreas Magg auf. Sanitätsdienst, Jugendarbeit, Seniorengymnastik, Wasserwacht, Katastrophenschutz und Pflege sind wohl nur die bekanntesten Standbeine des BRK. Allein in den vergangenen beiden Jahren gingen rund 270 Hausnotrufe beim BRK ein und etwa 700 Alarmierungen des mobilen Rettungsdiensts "Helfer vor Ort". Bei derartiger Nachfrage seien dringend neue Einnahmequellen erforderlich, sagte Magg. Neben dem Kinderhaus Nautilus in Olching und 23 Altkleidercontainern, verzeichnete man Ende 2014 erstmals Vollbelegung im neuen Pflegehaus Lepel-Gnitz beim Kreiskrankenhaus. Ein voller Erfolg angesichts der Tatsache, dass die Bereitstellung der knapp hundert Wohnplätze laut Angaben des Geschäftsführers mit neun Millionen Euro die größte finanzielle Belastung des Kreisverbands darstellte.

Vorstand, Geschäftsführung, Helferinnen und Helfer durften sich zwischen den Tagesordnungspunkten ein Bild von Gospelblocktanz und Rumba-Runde der seit 1966 bestehenden "Aktivsenioren" machen. Das älteste Mitglied der Gruppentreffs ist 86 Jahre alt. Sichtlich viel Spaß haben die Frauen beim Tanzbeinschwingen. Dies ist vor allem Berta Huber zu verdanken. Die Leiterin der Gruppe wurde deshalb mit der Goldenen Ehrennadel des Bayerischen Roten Kreuzes ausgezeichnet. Bedauernswerterweise müsse sie aus gesundheitlichen Gründen nach über dreißig Jahren ihren Posten abgeben, hieß es. Derzeit wird jemand für die Nachfolge gesucht.

Dass die Helfer des BRK zu jeder Zeit ihr Bestes geben, das sei alles andere als selbstverständlich, betonte Magg mehrmals an diesem Abend und lobte die Leistungen der Einsatzleute. Aktuell zähle der Kreisverband 12 000 Fördermitglieder, im vergangenen Jahr gingen 780 000 Euro an Spenden ein. 205 reguläre Mitarbeiter in Pflege- und Kinderbetreuung sowie 1340 aktive Ehrenamtliche sind auf die Gemeinschaften Jugendrotkreuz (JRK), Bereitschaft und Wasserwacht verteilt. Zu den wichtigsten Ereignissen in der Rückschau zählten der durch Personalmangel begründete Verlust der JRK-Ortsgruppe Fürstenfeldbruck, der Einsatz beim kürzlichen "Bombenfund" in Germering, sowie die Rettung eines jungen Familienvaters durch die Wasserwacht. Zudem werde beim gesamten BRK, wie auch bei anderen Notdiensten von Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz, auf Kommunikation mittels Digitalfunk umgestellt.

Neues gibt es auch von der Wohlfahrts-und Sozialarbeit zu berichten. Sie erweitert das Angebot des Roten Kreuzes im Landkreis seit 2012 um physische, psychische und finanzielle Hilfe über Rettung und Jugend hinaus, beispielsweise mit den "Aktivsenioren" und der Kleiderkammer für Flüchtlinge im Fliegerhorst. Georg Kleemann, Zuständiger für Sozialarbeit, half beim Aufbau des neuen BRK-Kleiderladens an der Pucher Straße in Fürstenfeldbruck. Einkaufen könne in dem Laden jeder, Bedürftige zahlten nur die Hälfte. Und wer beim Shoppen gleichzeitig seinen Kleiderschrank ausmisten wolle, könne bei der aktuellen Fuchsweber-Aktion mitmachen, schlug Kleemann vor.

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