Fürstenfeldbruck:Freie Turnhallen erst im Sommer

Landrat hofft auf Rückgang der Zuweisung von Flüchtlingen

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Die Schließung der Balkanroute für Flüchtlinge wirkt sich bisher nicht auf den Landkreis aus. So muss Landrat Thomas Karmasin (CSU) weiterhin pro Woche 41 Asylbewerber aufnehmen und unterbringen. In dieser Woche sind es sogar 126 gewesen. Allerdings auf freiwilliger Basis, wie Karmasin beteuert, weil die Regierung von Oberbayern Notquartiere auflöst und deshalb mehr Unterkünfte in den Landkreisen benötigt wurden. Allerdings, so der Landrat, habe die Regierung angekündigt, die Zuweisungen in nächster Zeit zum dritten Mal in diesem Jahr zu senken. Wie sich das Ende der Politik des Durchwinkens langfristig auswirken wird, weiß der Landrat nicht. Er rechnet damit, dass dann auf andere Routen ausgewichen wird und sich die Flüchtlinge eventuell am Brenner stauen werden. Aber solche Prognosen seien Spekulation. Nur eines ist für Karmasin einigermaßen sicher: Nochmals eine Millione Asylbewerber wie 2015 werde Deutschland in diesem Jahr nicht mehr aufnehmen, sagt er hoffnungsvoll. Werden die Grenzen künftig besser geschützt, was sich nach den letzten EU-Gipfeltreffen abzeichne, dann sei mit einer spürbaren Entlastung des Landkreises zu rechnen. Mit der Aufnahme von weniger Asylbewerbern ist für Karmasin das Problem noch nicht gelöst. Schließlich leben noch in vier Turnhallen Flüchtlinge. Karmasin sagt deshalb, er wäre froh, bis zum Sommer die Turnhallen frei zu bekommen und halbwegs ordentliche Unterkünfte zu bekommen. Es werde also noch einige Zeit dauern, bis das Landratsamt wieder im Normalmodus arbeite.

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