Junge Stars in Fürstenfeld:Flötistinnen und Klarinettisten im Wettstreit

Junge Stars

Junges Talent: Die 22-jährige Querflötistin Katharina Möritz überzeugt die Jury mit Mozart und Karg-Elvert.

(Foto: Günther Reger)

Hervorragendes Auswahlkonzert des Wettbewerbs "Junge Stars in Fürstenfeld" mit schwieriger Zusammensetzung

Von Klaus Mohr, Fürstenfeldbruck

"Junge Stars in Fürstenfeld" hieß es am Sonntag im kleinen Saal des Veranstaltungsforums. Jeweils zwei Vertreter der Instrumente Querflöte und Klarinette waren dort im Auswahlkonzert zu hören, je ein junger Musiker wird am 11. Oktober mit der Jungen Philharmonie München im Stadtsaal spielen. Die Entscheidung der Jury, die 22-jährige Querflötistin Katharina Möritz und den 23-jährigen Klarinettisten Fidelis Edelmann zu den Siegern des Wettbewerbs zu küren, leuchtet absolut ein und ist angesichts des Reglements unausweichlich. Allerdings haben beide die in den Teilnahmebedingungen vorgesehene Altersgrenze von 21 Jahren bereits überschritten.

Die Veranstalter des Wettbewerbs, der Kulturverein und das Veranstaltungsforum Fürstenfeld, setzten mit dem Konzert eine seit dem Jahr 2005 bestehende Reihe fort, deren Ziel es ist sehr begabte junge Musiker zu fördern. Angesichts der Preisträger aus früheren Jahren hat sich Fürstenfeld als Ort der Förderung musikalischer Begabungen auch über den Landkreis hinaus bewährt. Die eigentliche Frage muss allerdings lauten, ob die beiden anderen Bewerberinnen nun weniger begabt waren oder aber aufgrund der Tatsache, dass sie deutlich jünger sind und ihre künstlerische Entwicklung damit noch nicht so weit fortgeschritten ist, nicht zum Zug kommen konnten.

Im Auswahlkonzert folgte auf Katharina Möritz die erst 15-jährige Flötistin Katharina Martini. Katharina Möritz studiert ihr Instrument seit 2012 an der Hochschule für Musik in Nürnberg und wurde auch in die Studienstiftung des Deutschen Volkes aufgenommen. Ein Rondo in D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart gelang nicht nur durch ihre ausgeglichene Tongebung in allen Lagen, sondern vor allem durch die klare Phrasierung. Souverän wirkte ihre Interpretation einer Sonata für Flöte solo von Sigfrid Karg-Elert, wobei sie mit der Spannung zwischen virtuoser Expressivität und versunkener Zurückhaltung geschickt umzugehen wusste.

Katharina Martini präsentierte sich als Talent nicht nur auf der Querflöte: Das Solostück "Tango meets Avantgarde" von John Leonard Morris vereinte Elemente der Sprache mit den Klängen des Instruments, wobei die Grenzen fließend gestaltet waren. Dadurch entstand eine eindrucksvolle Performance, die authentisch wirkte und das Interesse von Katharina Martini insbesondere auch an Musik des 21. Jahrhunderts fokussierte. Zuvor hatte sie den Andante-Satz aus Mozarts Flötenkonzert in C-Dur KV 315 sehr solide und mit Sinn für eine einfühlsame Tongestaltung vorgetragen.

Die 19-jährige Klarinettistin Anna Theresa Schackow hat reichhaltige Erfahrungen in Jugendorchestern und im Bereich der Kammermusik gesammelt. Von ihrem Sinn für das Zusammenspiel zeugte auch das Duo Concertant von Darius Milhaud, das sie im Zusammenspiel mit ihrer Klavierpartnerin Constanze Schackow vortrug. Sie hauchte ihrer Klarinette Leben ein, indem sie sowohl mit Folgen aus kurzen Noten kokettierte, als auch lange Töne mit Ausdruck anreicherte.

Mit Fidelis Edelmann betrat ein junger Musiker die Bühne, dessen Klarinettenton von imponierender Qualität ist, was nicht zuletzt seinem Studium am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg zuzuschreiben sein dürfte. Auf dieser Basis jonglierte er im Lento-Abschnitt aus einer Sonate von Edison Denisov überlegen mit den klanglichen Randbereichen seines Instruments, strahlte im Andante-Satz des Klarinettenkonzerts von Mozart eine wunderbare Ruhe aus und verzauberte sein Publikum im effektvollen Rondo-Finalsatz aus Carl Maria von Webers erstem Klarinettenkonzert.

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