Fürstenfeldbruck:Europa im Mittelpunkt

Go-Europe-Tour

Los geht's! Jakob Sonnenholzner tankt am Sonntag noch einmal Strom an der Ladestation an der Aumühle, dann beginnt er seine Europa-Tour.

(Foto: Günther Reger)

Das Vater-Sohn-Gespann Jakob Sonnenholzner und Carsten Witt startet zur "Make-Europe-Greater"-Tour

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Am Sonntagmittag ist Jakob Sonnenholzner aus Jesenwang mit einem Elektro-Auto von der Ladestation der Stadtwerke Fürstenfeldbruck aus ins portugiesische Lissabon aufgebrochen, um dort zusammen mit seinem Vater Carsten Witt am 29. Oktober eine Tour durch Europa zu starten. Unter dem Slogan "Make Europe Greater" wollen Vater und Sohn bis zum 28. Oktober 2018 auf getrennten Wegen über verschiedene Länderhauptstädte von Portugal nach Estland reisen, um möglichst öffentlichkeitswirksam darauf aufmerksam zu machen, dass es zu Europa keine Alternative gibt. "Da Europa zu erodieren droht, wollen wir Menschen mobilisieren, sich für die Entwicklung Europas einzusetzen", sagt Pressesprecherin Frauke Liesenborghs.

Die Europaaktivisten wollen mit den Einheimischen in Kontakt treten, zusammen mit vielen anderen Gleichgesinnten Europa erleben und die Menschen vom europäischen Gedanken überzeugen. Die beiden Initiatoren der "Make-Europe-Greater-Tour" hoffen, dass sich ihnen auf dem Weg Millionen Menschen zumindest zeitweilig anschließen. Es sind spontane Kundgebungen und Veranstaltungen geplant und wer auch nur auf einer Teilstrecke dabei sein will, kann sich einreihen. Der 76-jährige Carsten Witt will die "Make-Europe-Greater-Tour" etwa 5000 Kilometer zu Fuß über eine Nordroute über Madrid Paris, Brüssel, Luxemburg, Den Haag, Berlin, Warschau und Vilnius anführen, während der 25 Jahre alte Student Jakob Sonnenholzner hofft, auf einer 12 500 Kilometer langen Südstrecke über Frankreich, Italien, Griechenland und die politisch heiklen Nachbarländer der EU - Türkei, Ukraine, Weißrussland und Russland - als Radfahrer möglichst viele Gleichgesinnte mobilisieren zu können.

Ziel der Aktion ist es, ein europaweites Freundschaftsnetzwerk aufzubauen und dadurch die Zivilgesellschaft und den Zusammenhalt der Völker zu stärken. Überdies hofft die Go Europe GmbH mit Sitz im Jesenwanger Ortsteil Pfaffenhofen, die sich als Team überzeugter, überparteilicher Europäer versteht und deren Mitglieder alle Altersgruppen und alle Gesellschaftsbereiche umfasst, viele Spender zu gewinnen, um im Geist des friedlichen und freiheitlichen Europa in der estnischen Hauptstadt Tallinn ein Begegnungszentrum "Patarei" einrichten zu können. Spätestens bis 28. Oktober muss Jakob Sonnenholzner mit seinem Elektroauto also in Lissabon ankommen. "Normalerweise fährt man die Strecke in zwei Tagen, angesichts der spärlich gesäten Ladestationen ist dies aber eine Herausforderung, die nicht nur viele Vorplanung, sondern auch ein ausgetüfteltes Streckenprogramm erforderlich macht", weiß Liesenborghs. Es werde also viel länger dauern, zumal Sonnenholzner "wahrscheinlich an so mancher Ladestation entspannt werde warten müssen". Zeit erfordert aber auch, dass der Student auf der Fahrt Vorbereitungen treffen will, um eine möglichst facettenreiche und vielfältige erste Woche für die "Make Europe Greater-Tour" zu organisieren.

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