Fürstenfeldbruck:Enttäuscht

Stadt wird mit mehr als tausend Flüchtlingen allein gelassen

Noch in dieser Woche soll das Landratsamt die Nachbarn der Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung am Fliegerhorst über die geplante Aufnahme weiterer Flüchtlinge informieren. Zudem sollen künftig keine dort untergebrachten Flüchtlinge vor einer Weiterverlegung als Asylbewerber anerkannt werden. Denn dann wäre die Kreisstadt für ihre Unterbringung jenseits des Fliegerhorsts zuständig. Entsprechende Vereinbarungen sind nach Angaben des Stadtjuristen Christian Kieser bei Gesprächen mit dem Landratsamt getroffen worden. Dabei kam auch die Enttäuschung der Stadt über die mangelnde Solidarität anderer Landkreiskommunen zur Sprache. Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) rechnet damit, dass im Laufe der nächsten Monate "1600 bis 1700 Personen" in den früheren Bundeswehrgebäuden untergebracht werden. Überfällig ist der Ausbau der schmalen und für Lastwagen kaum befahrbaren Zufahrt. Andreas Lohde, Stadtrat und Sprecher der Brucker Feuerwehr, hält die Lage für untragbar.

Wohl noch im Oktober kann nahe dem Haupteingang des Fliegerhorsts eine Wendeschleife angelegt werden - als Voraussetzung für die Verlegung der Bushaltestelle. Dadurch soll erreicht werden, dass die Bewohner der Asylbewerberunterkunft nicht mehr die benachbarte Sternbauten-Siedlung durchqueren müssen. In der Vergangenheit hatte es zunehmend Klagen gegeben, unter anderem wegen angeblicher Lärmbelästigungen. Lohde regte an, die Bushaltestelle noch näher an den Eingang der Unterkunft zu verlegen, um den Bewohnern weite Fußwege zu ersparen. Dies könnte nach Worten von Willi Dräxler mit Hilfe einer bereits angedachten Buslinie gelingen, die quer durch den Fliegerhorst führen und damit Fürstenfeldbruck und Gernlinden verbinden könnte.

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