Fürstenfeldbruck:Entscheidung über acht Patrone

Es naht der Beschluss über umstrittene Brucker Straßennamen

Der Arbeitskreis Straßennamen hat sich auf eine Vorlage für den Brucker Stadtrat geeinigt. Demnach soll das Plenum entscheiden, ob insgesamt acht umstrittene Straßenpatrone entfernt werden oder aber eine "mediale Gestaltung" bekommen, die eine historische Einordnung der Namensgeber erlauben, berichtete Christian Stangl (Grüne). Dafür kämen Zusatztafeln, Stelen oder ein Lehrpfad in Frage, wie ihn einige Anwohner für die Hindenburg-Straße vorgeschlagen hatten. Nach der Vorlage des Arbeitskreises soll es bei acht Straßennamen bleiben, über die der Stadtrat zu entscheiden hat. Neben der Hindenburgstraße handelt es sich um die Wernher-von-Braun-Straße, die Langbehnstraße im Ortsteil Puch sowie fünf Straßen in der Fliegerhorstsiedlung, die nach Angehörigen der Wehrmacht benannt sind. Darunter befinden sich zwei Angehörige der Legion Condor, deren Einheiten im spanischen Bürgerkrieg die Stadt Guernica zerstört haben, sowie der General Emil Zenetti, der als Freikorpsoffizier 1919 an den Massakern in München beteiligt war und während des Zweiten Weltkrieges als NS-Führungsoffizier diente. Der Publizist Jakob Knab aus Kaufbeuren, der sich seit Jahren mit der Traditionspflege der Bundeswehr beschäftig, hat Bürgermeister Erich Raff (CSU) inzwischen aufgefordert, die Zenetti-Straße nach Ludger Hölker zu benennen. Der Bundeswehrsoldat kam 1964 in Lechfeld ums Leben, weil er bei einem Flugzeugabsturz den Schleudersitz erst betätigte, nachdem er die Maschine so gesteuert hatte, dass sie nicht in eine Siedlung stürzte. Nach Hölker ist der große Hörsaal in der Offizierschule auf dem Fliegerhorst benannt.

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