Fürstenfeldbruck:Empörte Bäcker

Gewerkschaft kritisiert Pläne der Innung

- Enorme Einschnitte für die Beschäftigten im Bäckerhandwerk befürchtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nach der Kündigung der Tarifverträge durch die bayerische Bäckerinnung. "Die Arbeitgeber haben ohne jeden Grund einen wahren Horror-Katalog vorgelegt", sagt Mustafa Öz, Geschäftsführer der NGG-Region München, zu der auch der Kreis Fürstenfeldbruck gehört. Hauptkritikpunkt ist die geplante Urlaubsregelung, wonach von 30 Urlaubstagen bis zu zehn Tage mit einzelnen Krankentagen verrechnet werden sollen. "Das ist der Gipfel", schimpft Öz. Weiter kritisiert die Gewerkschaft, dass die Arbeitgeber das Urlaubsgeld von bis zu 142 Euro streichen, die Sonntagsarbeit ausweiten und die Probezeit verdoppeln möchten.

Bislang gilt in bayerischen Bäckereien ein Manteltarifvertrag für alle Mitarbeiter - vom Bäcker über die Verkäuferin bis zur Reinigungskraft. "Auch im Kreis Fürstenfeldbruck haben die Beschäftigten dadurch Sicherheit im Job", sagt Öz. Laut NGG sind im Landkreis etwa 820 Bäcker und Verkäuferinnen betroffen. Die Arbeitgeber würden sich "ins eigene Fleisch schneiden", rügt Öz, denn man könne "nicht die Tradition im Bäckerhandwerk hochhalten und gleichzeitig Fachkräfte durch schlechte Arbeitsbedingungen vergraulen". Auch im Landkreis fehlt den Bäckern der Nachwuchs. Nur in einem der 17 Betriebe hatte im Vorjahr einer eine Ausbildung zum Bäcker begonnen.

Die Landesinnung indes verteidigt ihr Vorgehen: Die aktuelle Rechtsprechung zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz würde einseitig die Betriebe belasten, sagt Landesinnungsmeister Heinz Hoffmann: "Dies müssen wir korrigieren".

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