Fürstenfeldbruck:Einmal im Rampenlicht

Kulturverein FFB

Strahlende Preisträgerin: Simone Burger-Michielsen (Mitte) mit Karin Schleicher und Manfred Vögele vom Kulturverein.

(Foto: Günther Reger)

Simone Burger-Michielsen erhält den Kulturförderpreis

Von Linda Zahlhaas, Fürstenfeldbruck

Normalerweise steht die Violonistin Simone Burger-Michielsen nicht selbst auf der Bühne, sondern begleitet und unterstützt viel mehr den Musiker-Nachwuchs von morgen auf seinem Weg. Bei der Verleihung des Kulturförderpreises des Kulturvereins Fürstenfeld am Donnerstag war das anders: Dort stand die Violonistin und Musikpädagogin im Mittelpunkt. Denn sie hat sich gegen zehn anderen Nominierten durchgesetzt und den Kulturförderpreis 2016 gewonnen, für ihre "herausragende Leistungen in der Nachwuchsförderung". Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert.

Burger-Michielsen betonte bei ihrer Rede auf der Stadtsaalbühne, welche Bedeutung der Preis für sie hat: "Die Hauptarbeit, die ich mache findet wirklich sehr im Verborgenen statt. Ich habe immer wieder festgestellt, wie schwierig es ist, in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden, weil uns leider auch immer finanzielle Mittel fehlen. Denn jeder weiß, Bildung kostet Geld". Geprägt ist ihre Arbeit bis heute von einer Begegnung mit der Violinprofessorin Elfriede Messner Graf, die Burger-Michielsen als Jungstudentin kennengelernt hat. Seit dem Jahr 1988 unterrichtet Burger-Michielsen an der Kreismusikschule in Puchheim Violine, gründete verschiedene Streichergruppen wie die Mozartkugeln, Paganinis oder die Streichhölzer und fördert das Zusammenspiel ihrer Schüler in Kleingruppen, Kammermusikensembles und Orchestern. Im Jahr 1993 gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Peter Michielsen das Puchheimer Jugendkammerorchester. Diesen holte die Preisträgerin kurzerhand mit auf die Bühne: "Mein Mann muss hier stehen, denn unsere Arbeit ist so miteinander verwoben. Wir arbeiten intensiv seit Jahrzehnten zusammen und ergänzen uns auf ideale Weise".

Auch während der Preisverleihung stand der Musikernachwuchs im Mittelpunkt: 97 junge Musiker aus insgesamt 14 Nationen, die in der "Neuen Philharmonie München" spielen, faszinierten mit ihrer Dirigentin Oksana Lyniv das Publikum. Sie spielten das "Huzulische Triptychon" des ukrainischen Komponisten Skoryk, "The Tears of Nature" des Chinesen Tan Dun und Strauss' "Ein Heldenleben". Die 21-jährige Solistin Vivi Vassileva überzeugte mit ihrem von temperamentvollen Rhythmen aus Bulgarien inspirierten Percussion-Spiel. Vassileva studiert zur Zeit an der Musikhochschule München und gehört zu den führenden Schlagzeugsolisten ihrer Generation.

Die Nachwuchsförderung aktiv mitzugestalten ist eines der Kriterien, die von den Preisträgern erfüllt werden müssen. Um den Kulturförderpreis, der in diesem Jahr zum 12. Mal verliehen wurde, zu erhalten, müssen die nominierten Künstler oder Institutionen auch ehrenamtliches Engagement nachweisen. Ausgezeichnet werden können ausschließlich Kulturschaffende mit Landkreisbezug.

Das alles vereint Burger-Michielsen. "Sie unterstützt und fördert die jungen Talente weit über das übliche Maß hinaus", betonte auch Karin Schleicher, die erste Vorsitzende des Kulturvereins. Der zweite Vorsitzende, Manfred Vögele, erklärte in seiner Laudatio "Es wird oft vergessen, wie wichtig die Nachwuchsförderung als Basis für die musische Entwicklung der jungen Künstler gerade in der heutigen Zeit der vielen Ablenkungen ist."

Das wichtigste Credo für Burger-Michielsen, um ihre Schüler motivieren zu können, sei es, ihnen Ziele zu geben auf die sie hinarbeiten können, etwa bevorstehende Auftritte. Die Musiklehrerin arbeitet mit der so genannten "Suzuki-Methode", einer Art der instrumentalen Früherziehung ohne Noten, die von dem Violinenpädagogen Shinichi Suzuki entwickelt wurde. Aktuell sind die jüngsten Schüler von Burger-Michielsen erst drei Jahre alt. "Für das Erlernen des Geigenspiels ist es ein großer Vorteil, bereits früh anzufangen, denn man braucht lange bis eine technische Reife erlernt ist", erklärt die Musikpädagogin.

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