Fürstenfeldbruck:Einkaufszentrum Buchenau wird größer

Aldi, AEZ und das Scala-Kino wollen ihre Angebote im Brucker Westen massiv erweitern. Außerdem sollen noch rund 160 Wohnungen entstehen

Von Peter Bierl

LIDL FFB

Die Discounter Lidl und Aldi an der Industriestraße sollen in ein neues, erweitertes Einkaufszentrum integriert.

(Foto: Günther Reger)

Aldi, die Brüder Klotz sowie das Scala-Kino wollen am Bahnhof Buchenau im Brucker Westen expandieren. Die Verkaufsflächen sollen vergrößert werden und rund 160 Wohnungen entstehen. Das Kino soll um drei auf acht Säle erweitert werden. Die beiden Neubauten würden bis zu fünf Stockwerke hoch. Die Pläne sprengen die Grenzen des Bebauungsplanes deutlich. Zwar gibt es im Bauamt einige Bedenken, im Stadtrat zeichnet sich eine große Mehrheit ab. Vor allem CSU und SPD unterstützen die Erweiterung.

Auf der Brachfläche hinter dem Einkaufszentrum Buchenau an der Industriestraße sind bislang zwei einstöckige Verkaufshallen von Aldi und Lidl mit Parkplätzen. Der Discounter Aldi will auf dem Grundstück im Süden, das den Brüdern Klotz gehört, einen neuen Markt mit 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche errichten und den bestehenden Getränkemarkt in der Lidl-Halle integrieren. Das Einkaufscenter Buchenau soll nach Westen um 590 Quadratmeter Verkaufsfläche vergrößert werden.

In den oberen Stockwerken sollen 83 Wohnungen "auf einem grünen Deckel" entstehen, wie Architekt Walter Büchl aus Kehlheim dem Bauausschuss am Mittwoch erläuterte. 36 Wohnungen seien für Mitarbeiter von Klotz vorgesehen. Auf dem Grundstück im Norden, das Aldi gehört, will das Unternehmen 86 Wohnungen um einen Innenhof herum errichten. Auf der Nordseite soll die Zufahrt zu einer Tiefgarage angelegt werden. Inmitten der Erweiterung von AEZ und dem neuen Aldi-Markt würden 40 oberirdische Stellplätze geschaffen. Das Scala-Kino müsse erweitern, sonst sei es nicht mehr konkurrenzfähig, erklärte der Architekt, und verwies auf die geplanten 1000 Sitzplätze in Germering. Außerdem möchten die Investoren laut Büchl, dass die Industriestraße umbenannt wird oder die kleine Otl-Aicher-Stichstraße als Erschließung gilt, weil der Begriff Industrie Wohnungskäufer abschrecken könnte. Das Bauamt hat eine Reihe von Bedenken aufgelistet.

Die Baugrenzen würden deutlich überschritten, ebenso die zulässige Grund-, Geschoss- und Verkaufsfläche. Das ließe sich beheben, in dem ein neuer Bebauungsplan aufgestellt wird, was das Bauamt auch vorschlägt. Außerdem fehlen etwa 50 Stellplätze, die Höhe der Bebauung würde dazu führen, dass einige geplante Wohnungen wenig Licht abkriegen, andere dafür den Autolärm von den Parkplätzen im Innenhof, befürchtet wird auch eine Zunahme des Verkehrs.

Stadtbaurat Martin Kornacher lobte die Expansionspläne der Unternehmen deswegen als grundsätzlich unterstützenswert, weil das Quartier urbaner würde, allerdings bestünde Diskussionsbedarf. Zu erwägen sei auch, ob dort nicht eine Kindertagesstätte eingerichtet werden müsste. Der Stadtbaurat warnte ebenso wie der weite Bürgermeister Hans Schilling (CSU) vor einem Ruin bestehender Geschäfte.

Schilling fürchtet eine massive Zunahme des Autoverkehrs, insbesondere auf der Zu- und Abfahrt zur B 471. "Die Bebauung ist zu massiv und die Qualität der Wohnungen schlecht", rügte Christian Stangl (Grüne). Die Freien Wähler fordern das Bauamt auf, zu den Projekten qualifiziert Stellung zu nehmen, sagte Planungsreferentin Gabriele Fröhlich (FW).

Für das Großprojekt warb Andreas Lohde. Der CSU-Fraktionssprecher und OB-Kandidat meinte, die ohnehin versiegelte Fläche sollte man besser nutzen. Bruck brauche Wohnraum, der Verkehr habe eben eine gewisse Frequenz, und wenn anderswo die Kinos aufrüsten, "müssen wir ein offenes Ohr haben". Die Industriestraße könne man umbenennen.

Dritter Bürgermeister Ulrich Schmetz (SPD) erinnerte daran, dass er seinerzeit die Aldi- und Lidl-Bauten als Hüttenhausen kritisiert hatte. Der Boden sei schon versiegelt, das ganze Areal würde aber durch eine angekündigte Bepflanzung an den Rändern und begrünte Dachflächen eine ökologische Aufwertung erfahren. Der Stadtrat stünde unter einem gewissen Zeitzwang, weil Aldi einen Bescheid haben wolle, um zeitnah mit den Planungen beginnen zu können.

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