Fürstenfeldbruck:Durchsuchung bei "Reichsbürgern"

Polizei beschlagnahmt Drucker und Stempel von "Reichsbürgern"

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat sich an einer bundesweiten Razzia gegen Anhänger der sogenannten Reichsbürger beteiligt. Am Dienstag durchsuchten jeweils zehn Beamte die Wohnungen eines 63-Jährigen in der Kreisstadt sowie eines 48-Jährigen in Schwabhausen im Landkreis Landsberg. Auf die Unterstützung eines Sondereinsatzkommandos hatte die Kripo verzichtet. In beiden Wohnungen wurden Unterlagen beschlagnahmt, die auf den sogenannten "Bundesstaat Bayern" verweisen. Die Staatsanwaltschaft München II hat deswegen bereits im Herbst vergangenen Jahres Ermittlungsverfahren wegen banden- und gewerbsmäßig begangener Urkundenfälschung und Amtsanmaßung eröffnet. In Bruck und Schwabhausen wurden nach Angaben der Polizei Laptops, Handys, Multifunktionsdrucker sowie Stempel sichergestellt, mit denen sich Dokumente herstellen lassen. Waffen oder Munition wurden bei den Durchsuchungen in Bruck und Schwabhausen nicht gefunden, im Unterschied zu anderen Orten, an denen die Polizei Gewehre, Schreckschusswaffen, Schrotmunition, Totschläger, Schlagring, Elektroschocker sowie Butterflymesser fand. Staatsanwaltschaft und Ermittlungsgruppe haben bundesweit 45 Beschuldigte im Visier. Wie viele Reichsbürger es im Landkreis gibt, ist unklar.

Im Herbst hatte die Polizei mitgeteilt, dass in Fürstenfeldbruck acht Personen genauer überprüft würden. Das Steueramt der Stadt schätzte die Zahl derer, die hoheitliche Akte der Kreisstadt nicht anerkennen, auf fünf oder sechs. Zuletzt waren Ende Dezember in Bruck an verschiedenen Stellen Plakate aufgetaucht, deren Inhalt zur Ideologie der "Reichsbürger" passt.

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