Fürstenfeldbruck:Dreierkoalition gegen Bürgerinitiative

Bebauung des Brucker Viehmarktplatzes: CSU und Freie Wähler machen der SPD Zugeständnisse.

Peter Bierl und Stefan Salger

Im Streit um die Bebauung des Viehmarktplatzes machen CSU und Freie Wähler (FW) Zugeständnisse. Sie sind bereit, über den Teil der Tiefgarage unter dem südlichen Viehmarktplatz zu reden, in dem 25 öffentlich zugängliche Parkplätze untergebracht werden sollen. Damit kommen die beiden Fraktionen vor allem der SPD entgegen. Die würde die Stellplätze lieber an anderer Stelle schaffen, um mehr Spielraum bei der Gestaltung und Bepflanzung des südlichen Viehmarktplatzes zu haben, vor allem aber die Pucher Straße als einzige Anbindung der neuen Tiefgarage zu entlasten.

"Ich kann das Glück der Innenstadt doch nicht an ein paar Parkplätze knüpfen", sagte Axel Lämmle (SPD) am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Hans Schilling (CSU) und Gabriele Fröhlich (Freie Wähler). Ein Seitenhieb Richtung Bürgerinitiative, BBV und Grünen, die das gesamte Projekt per Bürgerentscheid zu Fall bringen wollen.

In einem Antrag an OB Sepp Kellerer (CSU) fordert die SPD den Verzicht auf den städtischen, südlichen Teil der Tiefgarage. Die Stadt soll sich dafür einsetzen, dass der private, bislang oberirdische Parkplatz zwischen dem Citypoint auf dem Uhlgrundstück und dem ehemaligen Kaufhaus X in eine Tiefgarage verlegt und um die 25 öffentlichen Parkplätze erweitert wird. Die SPD hält eine Anbindung an die Tiefgarage des Citypoints und damit auch an die Schöngeisinger Straße für möglich und verspricht sich von der Maßnahme eine ansprechendere Platzgestaltung auch in diesem Bereich.

Offen ist, ob die Stadt den Grundbesitzer für ein solches Projekt gewinnen kann und mit welcher Summe sie sich beteiligen müsste. Schilling signalisierte am Dienstag zumindest Gesprächsbereitschaft ("da muss man sich zusammensetzen"), auch wenn man, ebenso wie die FW, die Stellplätze weiterhin lieber unter dem Viehmarktplatz schaffen würde.

Grundsätzlich einig sind sich alle drei Fraktionen, dass die Attraktivität der Innenstadt durch den Bau eines großen Wohn- und Geschäftshauses auf dem nördlichen Teil des Viehmarktplatzes profitiert. "Wir wollen die Innenstadt mit Leben erfüllen und mit dieser Bebauung wird uns das gelingen", sagte Schilling. Nicht verstehen kann er die Kritiker, die davor warnen, städtischen Grundbesitz zu verschleudern und Parkplätze abzubauen.

Ein als Alternative genannter fester Grüner Markt würde nach Überzeugung der Dreier-Koalition viel mehr Parkplätze kosten und der Stadt auch noch weniger Einnahmen bringen. "BBV und Grüne haben gar nichts vor, die wollen bloß einen scheußlichen Parkplatz behalten", kritisierte Lämmle.

In Kürze werden CSU, FW und SPD gemeinsam 20 000 Flugblätter in Fürstenfeldbruck verteilen, mit denen sie für den Bau des Hauses mit seinen großen Verkaufsflächen für Textilien und Elektrogeräte sowie 20 Wohnungen und Café werben. Darin wird auch betont, dass ein großer Teil der vom Investor zu errichtenden Tiefgarage öffentlich zugänglich sein werde und der Viehmarktplatz Standort für den Grünen Markt und den Christkindlmarkt bleibt. Das werde "keine Steinwüste, sondern ein einladender Platz", versicherte Schilling.

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