Fürstenfeldbruck:Dividende schmilzt

VR-Bank Fürstenfeldbruck kämpft sich durch Niedrigzinsphase

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Die Folgen der Schuldenkrise und die anhaltende Niedrigzinsphase setzen der Volksbank Raiffeisenbank Fürstenfeldbruck heftig zu. Dennoch spricht Vorstandsvorsitzender Walter Müller von einem "sehr guten Jahr 2014". Der Anstieg der Bilanzsumme um 5,2 Prozent auf 1,357 Milliarden bestätigt den Erfolg, in fast allen Geschäftsbereichen gab es Zuwächse. Nur nicht bei der Dividende, diese wurde heuer um 1,3 auf 3,5 Prozent gesenkt. Die 113 Mitglieder, die zur 14. Vertreterversammlung in den großen Stadtsaal in Fürstenfeldbruck gekommen waren, hatten gegen die Herabsetzung nichts einzuwenden und segneten den Vorschlag einstimmig ab.

Die Entwicklung allgemein und der Rückgang der Zinseinnahmen würden zum Sparen zwingen, eine höhere Ausschüttung wäre nicht zu verantworten, erklärte Müller Man sollte aber berücksichtigen, dass die Verzinsung immer noch etwa 30 Mal so hoch sei wie bei einer Geldanlage auf dem Kapitalmarkt. Für Wertpapiere zum Beispiel, die die Bank für zehn Millionen gekauft habe, sei nur einer Rendite von 0,15 Prozent zu erzielen, mit solch niedrigen Gewinnmargen könne man keine großen Sprünge machen. Vielmehr müsse man froh sein, keine Strafzinsen bezahlen zu müssen. Man könnte möglicherweise höhere Renditen erzielen. Dazu bräuchte man nur mehr Mut, um auf riskantere Geldanlagen zu setzen, aber auch die Bereitschaft der Anteilseigner, notfalls hohe Verluste in Kauf zu nehmen. "Das aber ist nicht unsere Geschäftspolitik, Risiken wollen wir nach Möglichkeit vermeiden", so der Bankdirektor. Die Konsequenz daraus sei, mit niedrigeren Renditen zurechtzukommen, "fleißig arbeiten und sparen".

Eine große Belastung ist laut Müller die "Flut von non neuen Vorschriften und Regulierungen", die sich ergießt, um zukünftig Finanzkrisen gar nicht erst aufkommen zu lassen. "Ich bin stolz dass wir alle Auflagen erfüllen konnten, ohne weitere Mitarbeiter einstellen zu müssen", lobte der Vorstandschef. Mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates Georg Sedlmeier teilte Müller die Ansicht, dass "einiges gewaltig überzogen" sei. Der Chef der VR-Bank erläuterte auch das anlaufende Projekt zur Verbesserung der Kundenberatung. "Wir sind auf dem Gebiet schon auf guten Weg aber wir müssen exzellent werden", forderte Müller.

Strukturell und personell wird sich etwas ändern. Nachdem im Februar des Vorjahres Vorstandsmitglied Josef Hölzl ausgeschieden war, hatten sich die noch verbliebenen Vorstandsmitglieder Müller und Rainer Kerth mit dem Aufsichtsrat verständigt, den beiden Prokuristen Robert Fedinger und Rudolf Sydow die Chance zur Weiterentwicklung in den Vorstand zu geben. In Abstimmung mit der Bankenaussicht sollen die potenziellen Nachrücker ihre Ausbildung bis zum Jahresbeginn 2018 vervollständigen. Überdies wurde zum Jahresbeginn eine "erweiterte Geschäftsleitung" eingerichtet, der neben Fedinger und Sydow die Prokuristen Richard Bader, Hans Knoll und Alexander Wolf angehören. Ihre Berufung wurde von den Vertretern einstimmig bestätigt.

Bei den Neuwahlen wurde Hans Schilling (Fürstenfeldbruck) erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Zusätzlich wurden nach dem Ausscheiden von Georg Sedlmeier, Paul Siebenhütter und Rudi Jakob als drei neue Aufsichtsräte die Kommunalpolitiker Manuela Kreuzmair und Robert Baumgartner (beide Germering) sowie Kreisbäuerin Gabi Waldleitner (Hattenhofen) gewählt.

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