Fürstenfeldbruck:Die Spur des Geldes

Geldmaschine

Mit einem Gelddruck-Automaten machte Hans-Jürgen Buber (links) Werbung für den Aktionstag. Der Besucher hat von dem symbolischen Spielgeld nichts.

(Foto: Günther Reger)

Aktionstag zum Thema Ökonomie in Sankt Bernhard

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Ein wenig irritiert sind die Passanten auf der Fürstenfeldbrucker Hauptstraße schon, als Hans-Jürgen Buber sie mit Geld locken will. Dabei steht er vor einer mit einem Gesicht bemalten Pappschachtel und ruft ständig "Woher kommt das Geld? Aus dem Draghi-Automaten, den Buber bedient und aus dem er ständig Spielgeldscheine herauszieht. Bei der Aktion am vergangenen Freitag wollen Buber und Harald Buwert auf die gemeinsame Veranstaltung von Sozialforum Amper und Katholischer Arbeitnehmerbewegung (KAB) am Sonntag, 6. November, in den Räumen von Sankt Bernhard aufmerksam machen. "Wege in eine gerechte Zukunft" lautet das Motto. Zwölf Stunden lang wird es in Vorträgen, Gesprächen, Filmen, Theateraufführungen und Konzerten um Wirtschaftssysteme, Soziales und Ökologie gehen.

Die Straßenaktion von Buber und Buwert sollte mit einem Augenzwinkern dem Zweck dienen, die Bevölkerung "mit Geld zu versorgen". Dafür wurde der Werbespruch eines Kreditinstituts verfremdet zu "Wir machen den Weg frei - für alle statt für Höchstprofite." Würde man die Spur des Spielgelds verfolgen, so würde man am Sonntag in Sankt Bernhard beim Aktionsforum Fürstenfeldbruck ebenfalls die Gelddruckmaschine mit dem Porträts von Mario Draghi entdecken. Ständig frisches Geld in Händen zu haben - ein Traum?

Für die KAB und das Sozialforum ist das keine erstrebenswerte Zukunftsaussicht. Denn frisches Geld und niedrige Zinsen verheißen zwar kurzfristig Konsum, auf Dauer aber würde es Überschuldung und Altersarmut bedeuten. Es geht dabei auch um die Frage, was den Kindern und Kindeskindern hinterlassen werden sollte. Ganz nach dem gleichlautenden Motto der Enzyklika zur katholischen Soziallehre "Laudato si" von Papst Franziskus. Ein Jahr ist dessen Sozialenzyklika alt, in der er den Zusammenhang schafft zuwischen Konsum, Umweltzerstörung und Armut in der Welt.

Damit wird sich am Sonntag nach dem Gottesdienst einer von drei Gesprächskreisen beschäftigen, den Karl Busl vom Weltnotwerk des KAB in Freising moderieren wird. In den anderen beiden Kreisen werden die "Sorge um das gemeinsame Haus" nach Franziskus und persönliche Handlungsrichtlinien thematisiert.

Damit die Besucher sich zwischen den Vorträgen unterhalten und auch stärken können, haben die Veranstalter unter anderem den Breakdancer Omar Kweder eingeladen, der im vergangenen Jahr in Damaskus die syrischen Landesmeisterschaften im Breakdance gewonnen hat. Um 12 und um 18.30 Uhr gibt es syrische Küche, unter anderem Tabouleh-Salat, Reiskuchen und Gerichte mit Hühnerfleisch. Mit einem bunten Finale mit Musiktheater und einem Trommler aus Togo endet der Aktionstag.

Aktionsforum Füstenfeldbruck - Wege in eine gerechte Zukunft, Sankt Bernhard, Fürstenfeldbruck, 10 bis 22 Uhr. Teilnahme kostenlos. Details auf http://ffb.sozialforumamper.de/zukunftsforum

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