Schule:Die Macherin geht

Schule: Schulamtsleiterin Gabriele Kraußer (von links) verabschieden Thomas Frey, Bettina Betz und ihr Interimsnachfolger Helmut Radloff.

Schulamtsleiterin Gabriele Kraußer (von links) verabschieden Thomas Frey, Bettina Betz und ihr Interimsnachfolger Helmut Radloff.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Schulamtschefin Gabriele Kraußer wechselt an die Akademie für Lehrerfortbildung

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

Das ging richtig schnell: Kaum da, schon wieder weg. Gabriele Kraußer war erst vor einem Jahr Leiterin des Staatlichen Schulamtes Fürstenfeldbruck geworden, jetzt wechselt sie an die Akademie für Lehrerfortbildung ins schwäbische Dillingen. Kraußer feierte ihren Abschied mit einem Tänzchen mit ihren Ehemann Rudi Schönauer zur Musik einer Schüler-Lehrer-Band aus Türkenfeld und Maisach. "Sie sind eine Macherin", lobte Landrat Thomas Karmasin die scheidende Kraußer. "Ich bedauere ihren Weggang." Eigentlich sollte es im Landratsamt um die Vorstellung des neuen Schulamtsteams für die Grund- und Mittelschulen gehen - und um ein von Kraußer noch anberaumtes Fachforum zum Thema Schulbauten und Pädagogik. Doch zunächst wurde es zu einer Verabschiedungsveranstaltung, zu der viele Schulleiterinnen aus dem Landkreis gekamen.

Karmasin wusste übrigens frühzeitig von den Plänen Kraußers. Traf er sie doch zufällig im Aufzug des Gebäudes der Regierung von Oberbayern in München, als Kraußer dort zum Vorstellungsgespräch erschien. In Germering ist Kraußer, 51, gut bekannt, leitete sie doch viele Jahre die Theresen-Grundschule in Neugermering. Jetzt will es die Pädagogin noch einmal wissen. Das passt zu ihrem Motto von Mahatma Gandhi: "Wachsen kann nur, wer sich dem Unbekannten öffnet." Doch so unbekannt ist ihr die Lehrerfortbildung nicht. Ihre Laufbahn gab bei der Einstellung den Ausschlag. "Du", sagte Regierungsrat Stephan Haas vertraut, "warst lange Zeit Lehrerin, Konrektorin und Rektorin. Das sind die besten Voraussetzungen für Dillingen."

"Vorsicht - blöde Kuh", hatte eine Kollegin "von Herzen gesagt", als sie sich im Schulamt offenbarte, erzählte Kraußer freimütig. Sie wäre gerne noch eine Zeit in Fürstenfeldbruck geblieben, wenn nicht der Anruf aus Dillingen gekommen wäre. Seit 12. September arbeitet Kraußer dort, unter anderem als Fachbereichsleiterin für die Fortbildung von Führungskräften in den Schulen. Kraußer sah sich immer als Anwalt der Lehrergemeinschaft. Das klang beim Thema neue Schulbauten und alteingesessene Lehrer an. So wies sie die Einlassung von Rainer Schweppe, dem Münchner Stadtschulrat a.D. zurück, der behauptet hatte, dass neue Schulbauten und neue Lernkonzepte mit der alten Lehrerschaft kollidierten, weil sich viele Lehrer gegen etwas Neues stemmen würden. "Etwas Neues ist für die Schulen superschwierig", antwortete Kraußer und meinte wohl die Rahmenbedingungen, wie fehlendes Personal zum Beispiel für die Inklusion. Überzeugt zeigte sie sich von der Qualität der Lehrer: "Wir sind alle gut ausgebildet." "Das Personalkarussell dreht sich im Schulamt", kam Moderatorin Antonia Dütsch, Konrektorin der Mittelschule Fürstenfeldbruck-West, auf die Veränderungen im Schulamt zu sprechen. Interimsmäßig wird Helmut Radloff, der Stellvertreter Kraußers, nach deren Weggang bis zur Neubesetzung die Schulamtsleiterstelle übernehmen. Neu im Team des Schulamts sind Bettina Betz und Thomas Frey.

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