SC Fürstenfeldbruck:Der Trainer geht

Oberweikershofen: FUSSBALL LAndesliga - SCO v SCF

Drei Jahre lang hat er die Fußballer des SC Fürstenfeldbruck unterwiesen, am Saisonende ist Schluss: Tarik Sarisakal

(Foto: Johannes Simon)

Tarik Sarisakal verlässt zum Saisonende den SCF. Die Begründung: Er wolle aufhören, wenn es am schönsten ist.

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Er wolle aufhören, wenn es am schönsten ist, sagt Tarik Sarisakal. Und schön findet er es beim Sportclub Fürstenfeldbruck, obwohl der Verein immer wieder von heftigen Turbulenzen durchgeschüttelt wird. Sarisakal ist dort im dritten Jahr Trainer der Landesliga-Fußballer, zum Ende der laufenden Saison im Juni wird er aufhören und zum TSV Jetzendorf ins Dachauer Land aufbrechen.

Sarisakal hatte einen großen sportlichen Umbruch miterlebt beim SCF. Da der Verein gerade so an der Zahlungsunfähigkeit vorbeigeschrammt war, wurde vor allem das Budget für die Männermannschaft deutlich abgespeckt. Beinahe ausschließlich Leute aus dem eigenen Nachwuchs spielen jetzt dort, die teilweise noch so jung sind, dass sie gerade erst dem Jugendalter entwachsen oder sogar noch für die A-Jugend spielberechtigt sind. Sarisakal hat daraus eine neue Mannschaft geformt, nach "einer längeren Findungsphase", wie er sagt, steht man derzeit als 13. der Tabelle auf einem Rang, der gerade so auf direktem Wege zum Klassenerhalt reichen würde. Für den 43-jährigen Fußballtrainer aus Markt Indersdorf reiht sich die sportliche Neuorientierung in eine Zeit des persönlichen Umbruchs ein: Im Februar beginnt der kaufmännische Angestellte eine neue Tätigkeit im Vertrieb, vor zwei Monaten ist er umgezogen.

Beim SCF wollte man gerne mit Sarisakal weitermachen, bestätigt Vereinspräsident Jakob Ettner. Sarisakal gibt dem Verein noch ein Kompliment mit auf den Weg: Er selbst habe dort immer in Ruhe arbeiten können, auch wenn es außen herum turbulent geworden war. Eine gewisse Unruhe freilich wird dem Sportclub erhalten bleiben, solange er finanziell nicht über dem Berg ist. Eine Nachforderung des Finanzamtes über 50 000 Euro wurde zunächst ausgesetzt, eine Entscheidung bedeutet das aber nicht. "Das kann noch in jede Richtung ausschlagen", sagt Vereinschef Ettner: "Die Lage ist unverändert kritisch." Zwischen Januar und März wird die nächste Jahreshauptversammlung stattfinden, dort stehen dann Neuwahlen der Vereinsführung an. Jakob Ettner ist dann seit zwei Jahren im Amt. Ob er weitermacht? "Das lasse ich komplett offen", sagte er jetzt zur SZ. Seit einigen Wochen hat er eine neue Stellvertreterin für den ausgeschiedenen Andreas Conrad: Ursula Valier, die Steuerberaterin des Vereins.

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