Bei Fliegenfischern sei es wie unter Motorradfahrern, man grüßt sich gegenseitig und ist automatisch eine Familie, weil man eben das gleiche Hobby hat, erzählt Lara Schreiber. Die 18-Jährige wird an diesem Wochenende auf der Erlebniswelt Fliegenfischen in Fürstenfeld, der größten Fachveranstaltung Europas zum Thema Fliegenfischen, Kindern und Jugendlichen, die verschiedenen Materialien und Techniken des Fliegenbindens zeigen und erläutern.
Das Fliegenfischen wird oft als die Königsdisziplin des Fischfangs bezeichnet: Es gibt Hunderte verschiedene Fliegen, je nach Gewässer, Wetter und Fischart. Auch das perfekte Auswerfen einer Flugschnur verlangt viel Geschick. Wie das richtige Werfen mit der Fliege funktioniert, kann man auch als Neueinsteiger auf der Messe ausprobieren. Wann Schreiber das erste Mal eine Rute in der Hand gehalten hat, weiß sie nicht mehr. Ihre Eltern haben sie bereits als Kind zum Angeln mitgenommen. Wenn sie über das Fliegenfischen spricht, kommt sie ins Schwärmen: "Für mich ist es so, als hätte ich dabei mehr Verbindung zur Natur: Man ist darauf konzentriert, einen speziellen Fisch zu fangen, steht im Wasser, schaut sich die Natur genau an, beobachtet die Insekten und achtet auf den Wind." Es steckt eine ganze Philosophie dahinter, wobei es nicht darauf ankommt, ob oder wie viele Fische am Ende gefangen werden. Wichtig an dem Sport sei natürlich das Naturerlebnis, bekräftigt auch Michaela Stroh: "Man ist auf besondere Art mit dem Medium Wasser verbunden." Dabei sei es egal, ob man mit der Zweihandrute in Schweden Lachse oder mit der Einhandrute Forellen in der Isar fische, so Stroh. Sie veranstaltet zusammen mit ihrem Mann Robert bereits zum 12. Mal die Messe. Sie erwarten am Wochenende um die 3000 Besucher, die sich die mehr als 100 verschiedenen namhaften Gerätehersteller, Verlage, Reiseveranstalter, Buchautoren, Fliegenbinder, Wurfprofis und Fliegenfischerschulen aus aller Welt ansehen werden.
Internationale Erlebniswelt Fliegenfischen am Samstag, 1. April, 9 bis 18 Uhr, und Sonntag, 2. April, 9 bis 17 Uhr, im Veranstaltungsforum, Eintrittspreise: Erwachsene 14 Euro, Zweitageskarte 25 Euro, Jugendliche unter 15 Jahren frei.