Fürstenfeldbruck:Das andere Abi

FOS BOS

Hinaus ins Leben: Die Abiturienten an der Fach- und Berufsoberschule in Fürstenfeldbruck feiern im Schulgebäude am Tulpenfeld ihren Abschluss.

(Foto: Günther Reger)

Die Fürstenfeldbrucker Fach- und Berufsoberschule braucht drei Festakte, um ihre insgesamt 629 Absolventen zu verabschieden - ins Berufsleben, ins Studium oder in die 13. Jahrgangsstufe

Von Maria Häfner, Fürstenfeldbruck

Der deutsche Philosoph Immanuel Kant sagte einmal: "Erfahrung ist verstandene Wahrnehmung." Die insgesamt 629 Absolventen der Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) in Fürstenfeldbruck haben in den zwei oder drei Jahren, in denen sie sich auf ihr Abitur vorbereiteten, eine Menge Erfahrungen gesammelt und duften nun am Donnerstag und Freitag in der Aula des Fürstenfeldbrucker Schulzentrums ihr Zeugnis von Schulleiter Otto Kolbe entgegennehmen.

Im Schulgebäude am Tulpenfeld muss Kolbe die Abiturfeiern alljährlich auf drei Termine verteilen. An der Schule gibt es drei Ausbildungsrichtungen - Technik, Wirtschaft und Soziales -, und die große Zahl von Absolventen mitsamt ihren Angehörigen hätte ohnehin nicht auf einmal dort Platz. Die jungen Frauen und Männer erschienen festlich gekleidet in Anzug, Abendkleid, Jeans und Sakko oder auch in Tracht, und die Lehrer mussten zugeben, dass es ungewohnt sei, die Schülerinnen und Schüler mal in feinerem Outfit zu erleben. Neben Dekan Stefan Reimers richteten auch der stellvertretende Landrat Johann Wieser und der Elternbeiratsvorsitzende, Volker Kraft, Grußworte an die Abiturienten, die die Schule jetzt verlassen. Für Schulleiter Otto Kolbe waren es die letzten Abiturfeiern seiner Amtszeit. Er bedankte sich bei Schülern, Lehrerkollegium und Schulpersonal und betonte, welche Anstrengungen die Schüler in den vergangenen Wochen zu erbringen hatten.

Musikalische Unterhaltung kam von Julia Hempe, die ebenfalls gerade ihren Abschluss gemacht hatte und bei der Feier Lieder von Whitney Houston, Madonna oder Gene Kelly zum Besten gab. Jahrgangsbeste beider Oberschulen war Julia Müller mit einem Notenschnitt von 1,13. Zum Rahmenprogramm gehörte auch ein eigens gedrehter Film mit dem Titel "Das Leben der FOS/BOS-Schüler". Im Anschluss an den Festakt und die Zeugnisvergabe trafen sich alle Festgäste noch zu einem Sektempfang mit einem kleinen Imbiss.

Wie es im Leben der Abiturienten nun weitergeht, ist unterschiedlich. Auf die Frage, ob sie schon wüssten, was sie nun machen wollten, kommen verschiedene Antworten: Manche unter ihnen wollen gleich ein Studium beginnen, andere fangen eine Ausbildung an oder planen, eine Auszeit zu nehmen, oder nach dem Fachabitur noch die 13. Klasse anzuhängen. Die Auswahl ist groß, es gibt etwa 8000 verschiedene Bachelor-Studiengänge, nimmt man jene zum Master dazu, sind es an die 17 000. Die meisten Abiturienten aber geben sich selbstsicher und gespannt auf das, was die Zukunft bringt.

Von den insgesamt 629 Absolventen der Fach- und Berufsoberschule erlangten in diesem Jahr 544 ihr Fachabitur, 66 das allgemeine Abitur und 19 das fachgebundene Abitur. Damit kommen etwa 43 Prozent der insgesamt mehr als 1500 Abiturienten im Landkreis Fürstenfeldbruck von der Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS). Fürstenfeldbruck liegt damit im bayernweiten Trend, wonach die Fach- und Berufsoberschulen sich als immer beliebter werdende Alternative zum Gymnasium entwickeln.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: