Fürstenfeldbruck dankt Ehrenamtlichen:Zeichen der Anerkennung

Die Kreistagsmehrheit beschließt, eine Ehrenamtskarte einzuführen. Allerdings müssen die Kommunen noch beraten, welche Vorzüge sie den Inhabern der Karte einräumen möchten.

Gerhard Eisenkolb

Der Landkreis wird im ersten Halbjahr 2013 die Bayerische Ehrenamtskarte einführen. Dies hat der Kreistag am Donnerstagnachmittag nach kontroverser Debatte gegen fünf Stimmen beschlossen. Mit der Karte erhalten ehrenamtlich Tätige, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, Preisnachlässe beim Besuch von öffentlichen Einrichtungen wie Bädern und Museen. Welche Kommunen im Landkreis gegebenenfalls welche Vergünstigungen gewähren werden, das wird eine Arbeitsgruppe des Landratsamtes nach den Sommerferien klären.

Im Vorfeld signalisierten die Bürgermeister jedoch mehrheitlich ihre Unterstützung. Aber auch Firmen im Landkreis sollen gebeten werden, auf Vorlage der vom Landratsamt ausgegebenen Karte Vergünstigungen zu gewähren. Eigentlich soll die Ehrenamtskarte primär ein Zeichen der öffentlichen Wertschätzung des Ehrenamtes sein. Landrat Thomas Karmasin bekannte, seine kritische Haltung aufgegeben zu haben; er verwies darauf, dass auch die Front der Ablehner im Landkreistag bröckle. Kathrin Sonnenholzner (SPD) sprach von einer "vernünftigen Geste". Andreas Magg (SPD) bezeichnete es mit einem Hinweis auf die Gängelung durch einen Wust an Vorschriften als wichtiger, für ehrenamtlich Tätige bessere Rahmenbedingungen zu schaffen, als ihnen kleine persönliche Vorteile zu gewähren.

Sylvia Huttenloher nannte es "zynisch", Leuten, die sich für das Gemeinwohl engagierten, beim Besuch eines Schwimmbades einen Nachlass von einem Euro zu gewähren. Echte Anerkennung sehe anders aus, die Berücksichtigung des Ehrenamtes bei der Rentenversicherung wäre eine wünschenswerte Anerkennung. Laut Klaus Quinten (BBV) stiehlt sich der Freistaat aus der Verantwortung. Er führe die Karte ein, aber der Landkreis müsse die Umsetzung finanzieren. Eine öffentliche Verleihung der Ehrenamtskarte wurde abgelehnt.

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