Fürstenfeldbruck:Bruck verbannt Glyphosat

Auf städtischen Flächen darf das Herbizid nicht eingesetzt werden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Kreisstadt verbietet auf ihren Flächen das Herbizid Glyphosat sowie Insektenbekämpfungsmittel auf Neonicotinoid-Basis - die für den Artenschwund sowie das Bienensterben mitverantwortlich gemacht werden. Das hat der Umweltausschuss auf Antrag Alexa Zierls (Die Partei und Frei) einstimmig entschieden. Die CSU-Fraktion verzichtete auf Ergänzungen zu den Themen biologischer Landbau und Blühwiesen - auf Vorschlag des Zweiten Bürgermeisters Christian Götz (BBV) wird sie dazu einen separaten Antrag stellen.

Bruck wird die Nutzungsverbote in künftige Pachtverträge mit Landwirten aufnehmen. Eine Prüfung der Stadtverwaltung hat ergeben, dass die 14 Pächter städtischer Grünflächen oder landwirtschaftlich genutzter Flächen heute bereits vollständig auf Glyphosat verzichten. Lediglich drei Pächter setzen selektive Herbizide ein, deren mögliches Verbot noch geprüft wird. Zierl lobte ausdrücklich die CSU, die sich dem Bann von Glyphosat vorbehaltslos anschloss. "Das macht Sinn", sagte CSU-Fraktionsvorsitzender Andreas Lohde.

Lohde will sich nun auch für mehr Blühstreifen und -flächen auf städtischem Grund einsetzen. Durch neu abgeschlossene Pachtverträge zwischen der Stadt und Landwirten soll zudem die Umstellung auf eine noch umweltfreundlichere Bewirtschaftung gefördert werden: "Es muss nicht gleich eine Verpflichtung sein, aber vielleicht kann die Verwaltung etwa durch einen niedrigeren Pachtzins Anreize schaffen, dass auf unseren Flächen rund um die Stadt der biologische Landbau zunimmt." Sollte ein biologischer Anbau nicht möglich sein, weil die städtische Fläche inmitten anderer vom Landwirt konventionell bewirtschafteter Flächen liegt, könnten als Ausgleichsmaßnahme Blühstreifen am Ackerrand verlangt werden. Generell spricht sich Lohde für eine "buntere" Stadt aus: "Wir können nicht nur die Bürger dazu auffordern, in ihrem Garten aktiv Insekten- und Bienenschutz zu betreiben." Auch Quartierspatenschaften für Blühwiesen und Kräuterflächen seien denkbar.

Ein detailliertes Pflanz- und Mähkonzept für Blühstreifen, das Lohde gerne ausarbeiten lassen würde, gibt es nach Auskunft der Stadtverwaltung bei der Stadtgärtnerei bereits.

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