Das Licht wird gedimmt, und das Gemurmel unter den Zuschauern erstirbt. Ein einziger Scheinwerfer beleuchtet mit hellem, weißen Licht die Eisprinzessin Tara mit ihren langen blonden Haaren und dem glitzernden Kleid. Gut zwei Stunden lang wird im großen Zelt der Show-Palast der Pferde die Handlung von "Der Fluch der Eisprinzessin" erzählt. Tara wurde nämlich von der Hexe Roxanna ihrer Zauberkraft beraubt und muss sie sich, zusammen mit dem Schneemann Bobbels, zurückholen.
"Wir brauchen Hilfe", beschließt Tara und schickt Einladungen in das ganze Zauberland aus. Von allen Gästen bekommt sie ein Symbol, beispielsweise einen magische Spiegel, das ihr helfen soll, den Fluch zu brechen. Vier Nussknacker machen den Anfang und präsentieren in einer Kür hohe Dressurlektionen. Später hört man erst einen lauten, ausgelassenen Schrei, dann stürmt ein Pferd im vollen Galopp in die Arena. Der Reiter springt kurz ab und sofort wieder auf den Pferderücken und so schnell, wie sie da waren, sind sie auch wieder verschwunden.
Den Initiatoren der Show, Dajana und Nicki Pfeifer, ist es gelungen, eine abwechslungsvolle und beeindruckende Show zu kreieren, die das Publikum unweigerlich in ihren Bann zieht und Kinderträume von Märchen und Magie aufleben lässt. Immer wieder sind aus den Zuschauerreihen erschreckte oder verzückte Schreie der Kinder zu hören. 22 Pferde, acht Reiter, fünf Artisten und vier Hunde erschaffen die Illusion eines magischen Landes und deren Bewohner. Die traumhaften Auftritte der Reiter, die die volle Bandbreite ihres Könnens und das ihrer Pferde präsentieren, wechseln sich mit drolligen Zirkusponys und sogar einer Hundeshow auf. Ein lustiger und tänzerische Auftritt helfender Elfen ist der stimmungsvolle Höhepunkt der ersten Hälfte. Netz-, Ring,- und Seilkünstler sowie Tänzerinnen präsentieren elegant und grazil ihre Kunststücke im Zusammenspiel mit einem Reiter am Boden.
Wer sich einen Nervenkitzel erhofft, kann neben den waghalsigen Kunstreitern bei der Luftakrobatik eine leuchtenden Feuerspirale bewundern, die auf den Boden regnet. Licht und Nebel schaffen eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Gleich einem Märchen geht auch diese Geschichte gut aus. Tara bekommt ihre Magie zurück und befreit dabei sogar noch Roxanna von der bösen Macht, die sie in Besitz genommen hat. Es wendet sich also doch alles zum Guten.
Als krönender Abschluss der Vorstellung tauchen ein Pferd und eine Reiterin auf, ein Paar ganz in Weiß und mit Federn geschmückt. Eine Schar weißer Tauben fliegt auf und markiert das Ende der Vorstellung, verspricht Tara damit ein Leben in Glück und Frieden. Eine gelungene Show für die ganze Familie mit dem unausgesprochenen Motto "Träume können wahr werden" geht so zu Ende.
Palast der Pferde, weitere Vorstellungen bis Sonntag, 8. Januar, Preise zwischen 21 und 47 Euro, mehr Informationen unter palast-der-pferde.de.