Fürstenfeldbruck:Betreuung nach dem Unterricht

Schule Nord darf zur offenen Ganztagsschule werden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Grundschule Nord darf vom Schuljahreswechsel im kommenden Herbst an zur offenen Ganztagsgrundschule werden. Der Sozialausschuss hat den dafür erforderlichen kommunalen Förderanteil in Höhe von 18 500 Euro bewilligt. In Kooperation mit der Schulleitung und dem Elternbeirat soll nun der Bedarf geprüft und sodann ein Träger mit qualifiziertem Personal für das Zusatzangebot gesucht werden. Im Frühjahr könnten sich Schüler verbindlich anmelden. Weil die Stadt die Übernahme eines weiteren Defizits ablehnt, steht das ganze Projekt allerdings noch auf wackeligen Beinen.

Bereits seit 1999 gibt es an allen Brucker Grundschulen über die Horte hinaus eine Mittagsbetreuung nach Schulschluss bis 14 Uhr sowie eine verlängerte Gruppe mit Hausaufgabenbetreuung bis 15.30 Uhr. Die Ökumenische Nachbarschaftshilfe setzt dafür bislang vorrangig ehrenamtliche Mitarbeiter ein. Für Eltern entstehen Kosten zwischen 22 und 92 Euro pro Monat, in Einzelfällen übernimmt das Jobcenter über das Bildungspaket die Gebühren.

Eine Entscheidung der Staatsregierung im März 2015 hat nun der offenen Ganztagsschule auch im Grundschulbereich - an vier Wochentagen jeweils bis 16 Uhr - den Weg geebnet. Lediglich Zusatzangebote wie die Betreuung am fünften Wochentag oder in den Ferien sowie die optionale Zubuchung eines Mittagessens müssten von den Eltern bezahlt werden.

Weil das System der Mittagsbetreuungen in Fürstenfeldbruck als gut eingespielt und bewährt gilt, gibt es durchaus auch skeptische Stimmen, so auch von Beate Hollenbach (CSU). Der für Schulen zuständige Michael Maurer wollte denn auch im Sozialausschuss keine eindeutige Empfehlung für die offene Ganztagsschule oder für die Mittagsbetreuung geben. Auszugehen sei in jedem Fall von einem Bedarf von wohl 84 Plätzen in einer Nachmittagsbetreuung. Fernziel muss laut Walter Schwarz (SPD) ohnehin die gebundene Ganztags-Grundschule sein, bei der nicht nur nachmittags betreut wird, sondern sich im Zuge eines Gesamtkonzepts Unterricht, Sport, musische Angebote und Pausen bis zum Schulschluss abwechseln. Ein solches Schulsystem würde Schwarz zufolge auch mehr Chancengleichheit gewährleisten.

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