Fürstenfeldbruck:Beste Unterhaltung

Bruck: Super-Gardetreffen in der Stadthalle / Kids der Brucker Heimatgilde

Bei der Vorführung ihres Programms "Fashionshow 2016" wirken die "Brucker Kids" der Brucker Heimatgilde wie professionelle Models.

(Foto: Johannes Simon)

Beim Supergardetreffen der Brucker Heimatgilde warten Tanzgruppen aus ganz Bayern mit professionellen Auftritten auf und verzücken das Publikum mit Anmut, Akrobatik, Witz und Dramatik

Von katharina knaut, Fürstenfeldbruck

Von den Hochhäusern und Fashionshows New Yorks zu den wilden Ureinwohnern Südamerikas, einem kurzen Abstecher nach Sibirien, bis in eine andere Dimension, in der Tanz und Akrobatik regieren. Eine solche Reise erlebte der Besucher des Supergardetreffens der Heimatgilde Fürstenfeldbruck. Innerhalb von sechs Stunden führten Garden aus ganz Bayern die Zuschauer mit einer gelungenen Mischung aus Dramatik, Komödie und Spannung aus dem grauen Alltag hinaus in fremde Länder und andere Zeiten.

Das Publikum konnte so einem spektakulären Maskentanz am Hof von Ludwig XIV beiwohnen, um sich danach an den wilden Bewegungen wendiger Mayas zu erfreuen. Für die komödiantische Auflockerung sorgten unter anderem die Brucker Gaudibuam der Heimatgilde, die mit ihrer Version eines Indianerstammes das Publikum zum Lachen brachten und außerdem bewiesen, dass nicht nur die weiblichen Mitglieder einer Garde zu akrobatischen Einlagen fähig sind. Aber auch die übrigen Auftritte der Brucker Heimatgilde konnten mit denen ihrer auswertigen Kollegen mithalten. Insgesamt fünf Programmpunkte wurden von den Gruppen der Gastgeber gefüllt, angefangen bei der Show der jüngeren Mitglieder, die zeigten, dass Talent und die Begeisterung für Tanz auch im Nachwuchs der Gastgeber bereits fest verwurzelt ist. Den Höhepunkt des Abends bildeten die akrobatischen Darbietungen des Kirchheimer Narrenrats und der "Members of Dance" aus Grüntegernbach. In atemberaubender Geschwindigkeit bauten sie schwindelerregend hohe menschliche Pyramiden, schlugen Salti und zeigten unmöglich erscheinende Verbiegungen.

Neben den tänzerischen und akrobatischen Höhepunkten waren jedoch auch die Kostüme ein wahrer Blickfang. Die Tanzgruppe Dance United aus Wartenberg verstärkte den Eindruck ihrer akrobatischen Einlagen mit Anzügen, auf denen LED-Lichter leuchteten. Bei abgedunkeltem Licht erhielt der Zuschauer den Illusion schwebender Lichter, die sich mit rasender Geschwindigkeit in der Dunkelheit auf und ab bewegten. Die jungen Mitglieder der "Narrneusia Neusäß" nutzten hingegen alle Vorteile der Jugend und unterstrichen mit knappen Bikinis und kurzen Röcken ihr Motto "Festival - Viva la Vida", wobei sie bewiesen, dass Supermodels nicht nur auf Laufstegen zu finden sind.

Das harmonische Zusammenspiel zwischen Musik, Tanz, Akrobatik und Kostümen ließ auch das Publikum nicht kalt. Schon nach kürzester Zeit herrschte eine ausgelassene Stimmung im Saal, die sich bis zum Schluss um Mitternacht hielt und der auch kleine technische Probleme keinen Abbruch tun konnte. Nach jedem Beitrag wurde begeistert Beifall gespendet und gejubelt, besonders beeindruckten die gekonnten akrobatischen Einlagen und die humoristischen Beiträge der Männerballetts. "Sau gut", kommentierte ein Besucher den Abend. Er und seine Frau hatten die Veranstaltung vor einiger Zeit bereits besucht. Sie hatte ihnen so gut gefallen, dass sie sich dieses Jahr entschlossen wieder hinzugehen. Sie stammten aus Mittelstetten, aber die für sie "etwas längere Fahrt" machte ihnen nichts aus: "Auch eine längere Anreise lohnt sich hierher."

So zufrieden wie die Zuschauer war auch Daniel Brando, zweiter Vorsitzende der Heimatgilde Fürstenfeldbruck. Von Jahr zu Jahr hätten sich die Zuschauerzahlen immer mehr gesteigert. In diesem Jahr wäre der Raum voll gewesen. "Für nächstes Jahr müssen wir uns was überlegen", meinte er begeistert. Der gefüllte Saal sei für ihn auch mit das Schönste an der Veranstaltung gewesen. Das beweise, dass sich der nicht unerhebliche Aufwand gelohnt hätte. Für die Organisation der Veranstaltung fährt er das ganze Jahr über immer wieder zu den Auftritten der verschiedenen Garden in ganz Bayern, um sich ein Bild von ihnen zu machen. Anschließend setzte er das Programm so zusammen, dass es für den Zuschauer abwechslungsreich und interessant ist. Dabei fragt er bei den Garden an oder wird von den Vereinen angesprochen. "Die Garden kommen immer wieder gerne her, weil die Stimmung so gut ist." Brando ist es jedoch wichtig, dass die festgesetzte Zahl von 13 Auftritten nicht überschritten wird, da es sonst zu lange dauere. Das Treffen ist mittlerweile zu einer Tradition geworden, die seit 43 Jahren stattfindet. Anstoß dazu gab der Wunsch nach Austausch und Wiedersehen, da Fasching die einzige Zeit des Jahres sei, in der man sich treffe. Auf diese Weise hätten sich auch schon viele Freundschaften gebildet.

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