Fremde Natur:Bäume, Beeren, Blumen

Kindergarten bei Würstle

Unbekannte Natur: Buben und Mädchen bei einer Führung in der Brucker Gärtnerei Würstle.

(Foto: Günther Reger)

Kinder lernen den Betrieb in einer Gärtnerei kennen

Von Viktoria Lack, Fürstenfeldbruck

"Was gibt es denn so alles in einer Gärtnerei?", fragt Ulrich Würstle in die Runde von Kindergartenkindern. "Würstle!", kommt es mehrstimmig zurück. Nicht ganz. Aber um solche Missverständnisse zu klären, werden die Führungen "Abenteuer Gärtnerei" im Gartenland Würstle schließlich organisiert.

Rund 830 Kinder aus 35 Kindergärten und Grundschulen im Landkreis haben sich für die eineinhalb Stunden dauernde Führung durch die Gärtnerei angemeldet. Pro Tag kommen, von 9 Uhr morgens an, etwa vier Gruppen, die die verschiedenen Pflanzen und Bäume kennen lernen dürfen. Zwei Wochen lang dauert die Aktion, die nun schon zum achten Mal vom Team der Gärtnerei veranstaltet wird. Dabei wechseln sich die Angestellten ab und übernehmen verschiedene Teile der Führung.

Für die Gruppe vom Kindergarten Nord zum Beispiel übernimmt Ulrich Würstle selbst den ersten Teil der Führung. 15 Kinder sind gemeinsam mit ihren vier Betreuern in die Gärtnerei gekommen. Der Rundgang beginnt mit Bambus und kleinen Stoffpandabären, welche die Kinder in den Ästen entdecken. Als nächstes dürfen sie einen Mammutbaum anfassen und lernen, wie groß der noch recht kleine Baum mal werden könnte. Für die Kleinen unvorstellbar.

Bei der nächsten Station werden die Zuhörer schon etwas aktiver: Hier gibt es Erdbeeren und Johannisbeeren, die den Buben und Mädchen aus dem eigenen Garten bekannt sind. Auch der Stopp bei den Kräutern und Blumen stößt auf Begeisterung. Die Kinder dürfen an Zitronenmelisse riechen, entdecken riesige Chilischoten und üben einstimmig den Namen der Blumen im Gewächshaus: "Stiefmütterchen". Am Ende darf auch jedes der Kinder eins der Stiefmütterchen mit nach Hause nehmen. In der Gärtnerei topften sie ihre Blumen eigenhändig um.

Ziel der Führungen sei es, den Kindern näher zu bringen, was in einer Gärtnerei passiert und ihnen spielerisch Interessantes über die Pflanzen beizubringen, erklärt Astrid Huber, eine der Mitarbeiterinnen der Gärtnerei. Sie selbst hat die Aktion mitorganisiert, und wie jedes Mal konnte sich der Betrieb vor Anmeldungen kaum retten: "Wir müssen leider auch immer etliche Absagen verschicken." 800 Kinder auf zwei Wochen verteilt sei eine gute Zahl, bei mehr Anmeldungen werde es aus personellen Gründen eng. Auch dieses Jahr werden die Kunden bereits gebeten, ihre Einkäufe auf den Nachmittag zu verlegen, da das Personal zwischen Geschäft, Kundenberatung und Kinderprogramm hin- und hereilen muss.

Die Initiative, Kindern die Gartenwelt zu zeigen, stammt ursprünglich vom bayerischen Gärtnerverband. Das Engagement der Gärtnerei Würstle blieb auch nicht unbemerkt: Die Aktion "Abenteuer Gärtnerei" ist im Finale des Taspo-Awards in der Kategorie "Local Heros: Beste regionale Verankerung". Der Taspo-Award gilt als große Auszeichnung in der Gartenbaubranche.

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