Freibäder im Landkreis:Badesaison fällt ins Wasser

"Der mieseste Sommer seit langem": Wegen des schlechten Wetters blieben die Freibäder leer. Die kommunalen Betreiber müssen nun versuchen, zum Teil deutliche Einnahmeausfälle zu kompensieren.

Petra Fröschl

Einige Tage vor dem Ende der Freibadsaison ziehen die Bäderleiter im Landkreis eine ernüchternde Bilanz. "Es war ein deutlich schlechterer Sommer als in den Jahren zuvor", sagt Wolfgang Wisura, Chef der Brucker Amper-Oase. Bis auf die letzten beiden Juni- und ersten beiden Juliwochen, als über längere Zeit die Sonne schien, habe das Regenwetter heuer zu einem starken Rückgang der Besucherzahlen geführt. Doch nicht in allem Gemeinden hat das zwangsläufig Umsatzeinbußen zur Folge.

Herbst im Freibad

Schwimmmeister Klaus Peter Haas muss sich im Freibad Maisach schon um das Herbstlaub kümmern, während Dauerbadegäste noch ihre Bahnen schwimmen.

(Foto: FFB)

"Der Saisonstart im Mai war komplett verregnet", sagt Wisura. Und auch der August habe sehr zu wünschen übrig gelassen. Die genauen Besucherzahlen liegen nach seinen Angaben zwar erst nach dem letzten Badetag am kommenden Sonntag vor, doch schon jetzt stehe fest, dass 2010 der mieseste Sommer seit Jahren war. "Die plötzlichen Wetterumschwünge machen es immer schwieriger, ein Freibad zu betreiben", klagt Wisura. Zeiten wie die Jahre 2003 oder 2004, als die Freibadsaison wegen der starken Hitze noch bis in den Herbst verlängert wurde, seien offenbar vorbei. Wisura rechnet daher damit, dass es zu deutlichen Einnahmeausfällen kommt.

Ähnlich negativ fällt die Bilanz im Maisacher Freibad aus, das noch bis kommenden Montag geöffnet hat. Betriebsleiter Klaus Peter Haas beschreibt die diesjährige Saison als "ziemlich herbstlich". Stärkster Monat sei noch der Juli gewesen, am wenigsten Besucher kamen im August. Zumindest gebe es in Maisach einige Stammgäste, die Kälte und Regen sogar bevorzugten, um in aller Ruhe ihre Bahnen ziehen zu können, sagt Haas.

In Germering wurden bis Mittwoch in diesem Jahr 103140 Besucher gezählt. Zwar endet die Saison erst am Sonntag, doch schon jetzt steht fest, dass 2010 - bis auf 2007, als noch weniger Besucher kamen - die schlechteste Bilanz seit elf Jahren aufweist. "Nimmt man den Schnitt der vergangenen zehn Jahre, waren es etwa 8000 Besucher weniger", sagt Sprecher Thorsten Widderich. Stärkster Monat war mit 48.500 Gästen der Juli, im August wurden nur 19.702 zahlende Besucher samt Schulen und Vereinen registriert. Trotz dieser Zahlen gibt es laut Widderich in dieser Saison ein leichtes Umsatzplus von 3000 Euro. Das liegt daran, dass 80 bis 90 Prozent der Badbesucher Dauerkarten haben und im Juni und Juli mehr Einzeleintrittskarten als sonst gelöst wurden.

Das Mammendorfer Bad, eine Einrichtung des Landkreises, haben laut Tobias Knie, Pressesprecher im Landratsamt, heuer bislang 66.200 Badefans aufgesucht. In den vergangenen Jahren bewegte sich ihre Zahl zwischen 68.000 und 71.000. Das ist gerade mal die Hälfte der 140.000 Besucher des allerdings ungewöhnlich heißen Sommers 2003. "Dennoch können wir angesichts dieses verregneten Sommers zufrieden sein", meint Knie. Bis Montag, dem letzten Badetag in dieser Saison, hoffe man noch auf ein paar schöne Tage.

Die Zukunft der Mammendorfer Freizeiteinrichtung war unsicher geworden, nachdem bei den Haushaltsberatungen zu Beginn des Jahres CSU-Kreisräte eine Schließung des 1983 eröffneten Bades ins Gespräch gebracht hatten. Sie ernteten dafür allerdings reichlich Kritik aus anderen Fraktionen. Mittlerweile erklärte sich die Gemeinde Mammendorf bereit, sich vom nächsten Jahr an mit rund 50.000 Euro an den Betriebskosten zu beteiligen und zudem den Winterdienst auf der Anlage zu übernehmen. Im Herbst will sich außerdem ein eigener Förderverein gründen.

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