Flüchtlingskinder:Ordinariat hilft

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Buben und Mädchen in der Erstaufnahme am Fliegerhorst werden pädagogisch betreut

Mithilfe eines Zuschusses des Erzbischöflichen Ordinariats München bietet das Caritas-Zentrum Fürstenfeldbruck den Flüchtlingskindern zwischen zwei und 14 Jahren, die in der Erstaufnahmeeinrichtung im Fliegerhorst Fürstenfeldbruck leben, eine professionelle pädagogische Betreuung. Für die derzeit mehr als 125 Kinder, die dort bis zu sechs Monate und oft auch länger leben, sei keine pädagogische Betreuung vorgesehen, erläutert Monika Grzesik, Fachdienstleiterin Asyl und Migration im Caritas-Zentrum Fürstenfeldbruck. Kinder unter sechs Jahren hätten keinen Anspruch auf einen Kindergartenplatz, die Schulpflicht für die über Sechsjährigen sei erst nach drei Monaten vorgesehen. Diese Versorgungslücke in der Erstaufnahme sei für die Caritas nicht tragbar, sagt Grzesik. Die Caritas trete für das Recht auf Förderung in Kindergarten und Schule für alle Kinder ein, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus.

Dank des Zuschusses könnten Buben und Mädchen jeden Tag spielerisch Deutsch lernen, ihre Sozialkompetenzen trainieren und Abstand von ihrer oftmals traumatischen Fluchtgeschichte gewinnen. "Dafür ist das professionelle Engagement von zwei pädagogischen Fachkräften, zwei Aktiven im Bundesfreiwilligendienst und vielen Ehrenamtlichen notwendig", erklärt Grzesik. Bislang hätten die vielen Freiwilligen an der Grenze ihrer Belastbarkeit gearbeitet, um den Kindern Beschäftigung und Bildung zu bieten.

"Den Kindern und Jugendlichen, die in ihren Herkunftsländern und auf der Flucht oftmals Unvorstellbares erlebt haben, gilt unsere besondere Sorge", sagt Elke Hümmeler, Leiterin des Ressorts "Caritas und Beratung" im Erzbischöflichen Ordinariat München. "Sie sollen möglichst bald nach ihrer Ankunft in Deutschland professionelle pädagogische Betreuung erfahren. Die Buben und Mädchen brauchen Räume, in denen sie einfach Kind sein können und Gelegenheit haben, spielerisch ihre sozialen Kompetenzen und ihr Wissen zu erweitern." Der Zuschuss des Erzbischöflichen Ordinariats von etwa 120 000 Euro solle auch den Ehrenamtlichen helfen, die sich mit großem Engagement für die Flüchtlinge einsetzten.

Seit Ende 2014 besteht in einem Teil der Gebäude am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. Das Caritas-Zentrum Fürstenfeldbruck hat die Betreuung und Beratung der Flüchtlinge und die Koordination der Ehrenamtlichen dort übernommen. Der Diözesan-Caritasverband hat die Asyl-Beratungsstellen in den vergangenen zwei Jahren fast überall kontinuierlich ausgebaut.

© SZ vom 23.07.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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