Flüchtlinge:Protest gegen Arbeitsverbot

Eichenauer Asylhelfer fordern Landrat zum Umdenken auf

Das Brucker Landratsamt hat für sechs in Eichenau wohnende Flüchtlinge ein Arbeitsverbot ausgesprochen. Diese waren bereits monatelang bei regionalen Einzelhändlern beschäftigt. Der Asylhelferkreis Eichenau kritisiert dieses Vorgehen als kontraproduktiv und formulierte darum einen Appell an Landrat Thomas Karmasin zur "Erteilung von Arbeitserlaubnissen an Flüchtlinge bis zum Abschluss des Asylverfahrens". Unterzeichnet wurde dieser von den Fraktionen der SPD, Grünen, FDP und Freie Wähler des Gemeinderats Eichenau. Lediglich die CSU schloss sich der Forderung nicht an.

Inhaltlich wiesen die ehrenamtlichen Helfer auf die zahlreichen negativen Auswirkungen eines Arbeitsverbots hin. Flüchtlinge im langen Zeitraum bis zur endgültigen Entscheidung über ihren Verbleib in Deutschland "zu Untätigkeit zu verurteilen", fördere "Unzufriedenheit und daraus resultierende Konflikte". Außerdem würde so die Arbeit des Asylhelferkreises in Frage gestellt und teils massiv beeinträchtigt. Es liege im Interesse der Kommunen, die "Geflohenen möglichst in geordnete Verhältnisse zu bringen". Durch ihren Appell an den Landrat hoffen Asylkreis sowie Fraktionen, dass Arbeitserlaubnisse für Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge "möglichst ohne Einschränkungen" von der Brucker Ausländerbehördeerteilt werden. Der Asylkreis befürchtet jedoch, dass auch noch weiteren fünf Flüchtlingen in Eichenau die Arbeitserlaubnis entzogen werden könnte. Diese sind im Moment auf der Suche nach Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Landkreis.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: