Festival:Klassentreffen mit Musik

Seit 20 Jahren veranstaltet die Subkultur in Fürstenfeldbruck ein Open-Air Festival. Das versammelt spannende Bands aus dem Landkreis und bekannte Künstler aus der Region

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Das Subkultur-Open-Air ist wie ein großes, gemütliches Klassentreffen, mit viel guter Musik, Essen, Getränken - und vielen Gästen, die sich dazu gesellen. Denn an jedem Abend des Festivals, das stets am ersten Wochenende der Sommerferien stattfindet, kommen bis zu 800 Besucher auf das Gelände des alten Schlachthofs in Fürstenfeldbruck. An diesem Wochenende jährt das wohl älteste Open-Air-Festival im Landkreis zum 20. Mal. Am Freitag- und Samstagnachmittag dürfen die Besucher das bis in die Nacht hinein gemeinsam mit den Veranstaltern der Subkultur feiern. Eingeladen sind zahlreiche junge Bands aus dem Landkreis und sowie Musiker aus der Region.

Musikalisch eröffnet wird das Open-Air am Freitag um 17.30 Uhr von der Brucker Band "Cheerio Joe", die in der Stadt durch zahlreiche Auftritte, etwa auf dem Altstadtfest, bekannt ist. Mit ihren leichten Rock'n'Folk-Klängen erzeugen die Musiker heitere Stimmung und gute Laune bei den Besuchern. Ein weiteres Highlight am ersten Veranstaltungstag ist die junge Erdinger Band "The Living", die gerade mit dem Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet worden ist. Sie präsentieren tanzbaren Indie-Pop mit markanten Gitarrenpassagen. Damit durften die fünf Musiker bereits beim Theatron-Festival in München auftreten und wurden vom BR-Jugendsender Puls bereits zur Band der Woche gekürt. Als absoluten Publikumsmagneten bezeichnet Aline Pronnet von der Subkultur den Geltendorfer Hip-Hopper "Puerto Nico". "Der hat einfach eine riesige Fanbase hier im Landkreis", so Pronnet. Mit seiner Liveband "Team McFly" wird er beim Subkultur Festival seine erfrischende Interpretation des klassischen Hip-Hop spielen, die stets eine Portion Ironie in sich trägt.

Subkultur Open Air 1998

Die ersten drei Subkultur-Open-Airs, wie dieses im Jahr 1998, finden noch auf dem Klostergelände statt.

(Foto: Veranstalter)

Wie wichtig das Subkultur-Open-Air auch als Plattform für regionale Bands und Musiker ist, zeigt sich nicht nur an den Besucherzahlen, sondern auch daran, dass sich immer wieder Bands bei den Veranstaltern melden, um nachzufragen, ob sie in diesem Jahr spielen dürfen, wie Pronnet erzählt. Genauso gebe es aber auch immer wieder Absagen von Bands, die die Veranstalter gerne hätten, weil Ende Juli stets zahlreiche Feste und Festivals in der Region stattfinden.

An die Anfänge des Festivals vor 20 Jahren, damals noch auf dem Klostergelände, erinnert sich von den heutigen Verantwortlichen freilich keiner mehr. Einige von ihnen waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht geboren. Ganz anders Dirk Hoogen von der Sparkasse Fürstenfeldbruck. Die Förderung des Premieren-Festivals war damals sein erstes großes Projekt im Landkreis. "Ich weiß noch, wie damals darüber diskutiert wurde, weil es so etwas überhaupt noch nicht gab im Landkreis und auch in der Region kaum. Umso erfreulicher ist es zu sehen, wenn sich so ein Projekt dann ohne Unterbrechung über so einen langen Zeitraum hält und etabliert", so Hoogen. "Die Veranstalter mussten damals um jede Box, jedes Mikrofon kämpfen, weil es ja noch gar keine Infrastruktur dafür gab."

Bruck: Subkultur Open Air / Konzert

Seit 1999 findet das Festival auf dem Schlachthof-Gelände statt, gefeiert wird im Teil hinter dem Gebäude.

(Foto: Johannes Simon)

"Für uns ist das Open-Air sicherlich das Highlight des Jahres", sagt Aline Pronnet, "auch weil jedes Mal viele ehemalige Mitglieder des Vereins hier sind. Auch die Leute, die es sonst nicht zu den normalen Konzerten schaffen, etwa weil sie in Berlin oder sonstwo studieren oder arbeiten. Aber zum Ferienbeginn sind sie dann hier, und man sieht sich wieder mal". Sorgen um die Sicherheit machen sich die Veranstalter nicht. "Wir haben sowieso schon Security, weil wir schon immer strenge Taschen- und Alterskontrollen am Eingang machen müssen", so Pronnet. Überhaupt gehe es auf dem Festival immer sehr friedlich zu. Mal ein geprellter Zeh, weil ein Besucher zu übermütig in die Amper gegangen sei, sei da auch schon das Aufregendste.

Einen Wermutstropfen gibt es für die Subkultur allerdings. Denn auch nach 17 Jahren, in denen sie nun den Schlachthof nutzen, ist noch nicht ganz klar, ob er irgendwann ihre feste Heimat wird. Denn bisher gilt die Nutzung immer noch als Provisorium. Mit einer endgültigen Klärung dieses Status hängt auch die dringend nötige Sanierung des Gebäudes zusammen. "Ich verstehe schon, wenn die Stadt kein Geld in die Hand nehmen will, so lange nicht klar ist, wie es weitergeht. Umso mehr hoffen wir, dass es irgendwann mal eine Entscheidung gibt", sagt Pronnet. Der 20. Geburtstag des Festivals wäre doch eigentlich ein guter Anlass dafür.

Subkultur-Open-Air, Freitag 29. Juli, Einlass von 14 Uhr an und Sonntag, 30. Juli, von 14 Uhr an. Der Eintritt für beide Tage zusammen kostet acht Euro. Mehr Informationen unter www.facebook.com/subkulturev.

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