Fahrten für sechs Schüler:Mit S-Bahn statt Taxi zum Hort

Maisach streicht freiwillige Leistung und spart 8000 Euro ein

Von ariane lindenbach, Maisach

Die Gemeinde Maisach stellt den kostenlosen Taxitransport von Hortkindern zwischen Maisach und Gernlinden zum Beginn des nächsten Schuljahres ein. Die restlichen sechs Kinder, die dann noch einen Hort im jeweils anderen Ortsteil besuchen, sollen den Weg mit der S-Bahn bewältigen. Falls Eltern ihren Kindern das noch nicht zutrauen, bleibt ihnen noch die Möglichkeit, ihren Nachwuchs im Hort am eigenen Wohnort anzumelden. Die Kosten für die S-Bahnfahrt übernimmt die Gemeinde weiterhin, obwohl sie dazu nicht verpflichtet ist. Durch die Umstellung spart sie sich etwas mehr als 8000 Euro.

Die Taxifahrten wurden vor einigen Jahren eingeführt, als es durch eine vermehrte Nachfrage von Hortplätzen dazu kam, dass Buben und Mädchen von Gernlinden in den Hort nach Maisach mussten und umgekehrt. Inzwischen hat die Gemeinde mehr Betreuungsplätze eingerichtet, so dass rein rechnerisch jedes Kind in seinem jeweiligen Wohnort den Hort besuchen kann. Aus pädagogischen Gründen wolle man die Kinder aber nicht zu einem Wechsel zwingen, erläuterte Amtsleiter Peter Eberlein im Gemeinderat. Als berufsmäßiger Gemeinderat ist er für die Kinderbetreuung zuständig. Die sechs betroffenen Kinder, jeweils drei aus Maisach und drei aus Gernlinden, werden zum kommenden Schuljahr überwiegend die dritte und vierte Jahrgangsstufe besuchen; nur eines geht dann in die zweite Klasse. Im laufenden Schuljahr werden noch zwölf Kinder mit dem Taxi zwischen den beiden Orten hin- und hergefahren. Da der Hortbesuch in der Gemeinde Maisch mit der Grundschule endet, erledige sich das Thema in wenigen Jahren ohnehin, weil die Kinder inzwischen nur noch im Hort am Wohnort angemeldet werden könnten, sagt Eberlein.

Auch die Referentin für die Kinderbetreuungseinrichtungen, Gabi Rappenglitz, und jene für Schulen, Christa Turins-Huber (beide CSU), sprachen sich für die vorgeschlagene Lösung aus. Turins-Huber berichtete von einem Vorfall, als Schüler sich bei der Fahrt so aufführten, dass der Taxifahrer beinahe einen Unfall gebaut hätte. Beim anschließenden Gespräch mit den Eltern seien diese alles andere als einsichtig gewesen. Und sie hätten die kostenlose Fahrt als Selbstverständlichkeit betrachtet. "Es ist den Eltern gar nicht bewusst, dass das eine freiwillige Leistung der Gemeinde ist."

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