Erneuerbare Energien:Mammendorf denkt weiter

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Die Gemeinde hält an den Zielen des Teilflächennutzungsplanes für Windräder fest. Nun sollen Moorenweis und Althegnenberg motiviert werden, sich an der gemeinsamen Planung zu beteiligen

Von Manfred Amann, Mammendorf

Die Gemeinde Mammendorf möchte grundsätzlich von der Möglichkeit Gebrauch machen, Windkraftanlagen auch dann zu errichten, wenn der geforderte Mindestabstand, die zehnfache der Höhe der Anlage (10-H-Regelung) unterschritten wird. Daher hat der Gemeinderat geschlossen dafür gestimmt, das vom Landkreis koordinierte Planungsverfahren für einen interkommunalen, sachlichen Teilflächennutzungsplan, in dem Konzentrationsflächen für mögliche Standorte ausgewiesen werden sollen, fortzusetzen. Obendrein wird gefordert, auf jeden Fall die im Zuge des gestoppten Verfahrens im Nordwesten von Mammendorf bereits vorgesehenen Landschaftsbereiche, die sich auf Gemeindeflur befinden, weiterhin als Konzentrationsfläche zu führen.

Einige Ratsmitglieder gehen sogar noch weiter. So appellierten Stefan Bauer und Werner Zauser (Beide FW) in der jüngsten Ratssitzung an die anderen Kommunen im Landkreis, insbesondere an die übrigen sieben Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft, die Fortsetzung der Planung als "Chance" zu betrachten, da auf der Basis des Planes sichergestellt werden könne, wo man auf keinen Fall eine Windkraftanlage haben will, sollten sich die Abstandsregeln einmal ändern. Wie Umweltreferent Zauser erläuterte, unterliegt die 10-H-Regelung einem Monitoring, demzufolge nach fünf Jahren Bilanz gezogen wird, wie sich die Nutzung der Windkraft in Bayern seit Einführung der Abstandsregel weiterentwickelt hat. Sollte sich - wie derzeit erkennbar- herausstellen, dass kaum noch Windräder gebaut werden und die Energiewende dadurch stark abgebremst werde, sei nicht auszuschließen, dass die Mindestentfernung zwischen Windrad und Wohnbebauung zum Beispiel auf eine nur noch achtfache Höhe reduziert wird.

Wenn der gemeinsame Teilflächennutzungsplan dann schon stehe und die Konzentrationsflächen festgelegt seien, sei ein Wiederaufleben der zurückliegenden Auseinandersetzungen über mögliche Standorte kaum noch zu befürchten, erläuterte Zauser, "wenn man keinen Teilflächennutzungsplan hat, aber schon". Dessen Fraktionskollege Bauer richtete an Bürgermeister Josef Heckl die Bitte, auf die Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft einzuwirken, die gemeinsame Planung weiterhin zu unterstützen. Nach seiner Ansicht sollten sich auch Althegnenberg (von Anfang an nicht dabei) und Moorenweis (später ausgestiegen) überlegen, ob es unter der Vorgabe der 10-H-Regelung für die Gemeinde nicht von Vorteil wäre, wieder aufzuspringen und die Planung gemeinschaftlich zu Ende zu bringen. "Jede Kommune muss einen Beitrag zur Energiewende leisten, jede nach ihren Möglichkeiten", sagte Bauer.

Altbürgermeister Johann Thurner (Bürgergemeinschaft) erinnerte daran, Althegnenberg und Moorenweis seien hauptsächlich wegen der Bedenken ausgeschert, dass durch die Festlegung von Konzentrationsflächen für die einzelnen Dörfer die Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt werden könnten. Theoretisch hätten vor Einführung der 10-H-Regelung auf Moorenweiser Flur 40 Windräder Platz gehabt, sagte Heckl. Dass Mammendorf auf den Bau weiterer Windräder im Landkreis, auch auf Gemeindeflur setzt, hängt von den positiven Erfahrungen ab, die die Gemeinde als Miteigentümer eines Windrades bislang machen konnte. Wie Maisach ist die Gemeinde mit je 30 Prozent an einer der beiden Windkraftanlagen im Landkreis beteiligt, die restlichen 40 Prozent halten die Stadtwerke Fürstenfeldbruck. Wie Heckl anführte, liegt die Stromausbeute noch deutlicher, um etwa zehn Prozent, über den Erwartungen. Die Investitionskosten würden sich dadurch schneller als geplant amortisieren.

© SZ vom 13.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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