Ergebnis des Zensus:Puchheim schrumpft statistisch

In Puchheim war man sich sicher, die 20 000-Einwohner-Grenze überschritten zu haben. Diese Gewissheit wird durch das Ergebnis des Zensus erschüttert.

Von Peter Bierl

Die Kommunalpolitiker in Puchheim hatten sich schon über Zuwachs gefreut, die Verwaltung im Rathaus Pläne gewälzt, wo die neuen Tische und Stühle im Sitzungssaal platziert werden können. Denn nächstes Jahr bei der Kommunalwahl sollte der Stadtrat um sechs auf 30 Sitze anwachsen, weil die Einwohnerzahl die Marke von 20 000 längst überschritten hat. Ob dem formal so ist, stellt das Ergebnis des jüngsten Zensus jedoch in Frage.

Alpen und Maulwurfhügel

Hochhäuser in Puchheim.

(Foto: Günther Reger)

Zum Erhebungsstichtag am 9. Mai 2011 lebten demnach bloß 19 613 Menschen in Puchheim. Den großen Zuwachs durch Migranten in der Planie und das Neubauviertel Wohnpark Roggenstein haben die Mitarbeiter im Meldeamt des Rathauses registriert, dieser ist aber nicht in die Berechnung des Zensus eingeflossen.

"Die Konsequenz ist skurril, der Zustand für die Parteien und Wählergruppen merkwürdig und unbefriedigend", findet Martin Lehner, Leiter des Ordnungsamtes. Denn die Kommunalpolitiker wissen derzeit nicht, ob sie Wahllisten mit 24 oder doch 30 Kandidaten aufstellen sollen. Die Kommunalaufsicht hat mitgeteilt, dass im August neue Einwohnerzahlen veröffentlicht werden. Diese Daten sollen als Grundlage für die Wahl im März dienen.

Der Zensus hat ergeben, dass knapp die Hälfte der Puchheimer in einer festen Partnerschaft leben, dass es mehr Frauen als Männer gibt und die Zahl der Ausländer mit über zwölf Prozent über dem bayerischen Durchschnitt liegt. Über 7100 Einwohner verlassen die Stadt, um zur Arbeit zu gehen, über 4500 Menschen kommen nach Puchheim um tätig zu sein.

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