Energie- und Baumesse Germering:Geringe Resonanz

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Auch wenn Hausbesitzer gerne Energie und damit Geld sparen: Die Energiemesse in Germering kann von diesem Trend nicht profitieren. Die meisten Aussteller sind enttäuscht. Die Gründe für die mauen Besucherzahlen sind vielfältig - einer lässt sich in unmittelbarer Nachbarschaft finden.

Von Manfred Amann, Germering

In Zeiten, in denen es kaum Zinsen gibt, wird gerne in Haus und Garten investiert, und viele Hausbesitzer wollen auch Energie und damit Geld sparen. Meint man. Doch die Zahl der Besucher, die am Wochenende die Germeringer Energie- und Baumesse besuchten, taugt eher nicht als Bestätigung dieser Behauptung. "Schon sehr wenig Leute", befand Ingrid Rauscher von der Agenda 21 im Landratsamt, die am Eingang mit einer Schatzkarte dafür warb, gelegentlich vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen und so Energie zu sparen.

Auch die meisten der 42 Aussteller, die vor und im Polariom Informationen, Produkte und Dienstleistungen rund ums Bauen, Renovieren, Sanieren und Heizen oder zur Nutzung regenerativer Energien präsentierten, beklagten das geringe Interesse. Von "schlecht" und "mäßig" über "fad" und "kaum ergiebig" bis "durchwachsen", lauteten die Antworten auf die Frage nach der Anzahl der Beratungen oder Anfragen.

Kaum Besucher und enttäuschte Aussteller

"Kannst vergessen", urteilte gar Zimmerermeister Robert Kawan aus Parsberg, der übers Bauen von Häusern mit Holz und Lehm informierte. Er ist sich sicher, dass die Firma nicht noch einmal zur Messe nach Germering kommen wird. "Dabei soll es einen Trend geben, weg vom traditionellen Ziegelbau hin zu individuellem Heim - hier wohl nicht", meinte er etwas enttäuscht, weil sich kaum jemand für die alternative Bauweise interessierte. Thomas Wieser von der Stadtverwaltung informierte über Baumaßnahmen der Stadt. Auch bei ihm war es "sehr ruhig".

Am Samstag kamen etwa 500 Besucher, am Sonntag "vielleicht ein wenig mehr", schätzte Projektleiter Manfred Künstle. Seiner Ansicht nach kamen zu der vergleichbar kleinen und im Wesentlichen auf die Themen Bauen und Energie begrenzten Messe eben nur Leute, die wirklich etwas vorhaben. Aussteller indes sehen den Grund darin, dass eben erst in Augsburg und in München große Messen waren, in denen ihr Handwerk oder ihre Branche auch vertreten war, und dass parallel die Interior in Fürstenfeldbruck stattfand. Das sei auch der Grund, warum heuer etwa ein Viertel weniger Aussteller zu gewinnen gewesen seien als im Vorjahr, meinte ein Handwerker und zeigte, dass in der Eishalle noch etliche Stände Platz gehabt hätten.

Auch bei Peter Schichl gab es immer wieder Beratungspausen. "Aber wenn jemand an den Stand kam, dann gab es sehr gute Gespräche über Stromangebote und Anbieterwechsel", sagte der Geschäftsführer von Strom Germering. Auch für die Garagentore und Haustüren von Andreas Lehrhuber aus Landshut interessierten sich "nur wenig" Besucher, und auch bei Andreas Reßle aus Peiting, der Vollholzhäuser anbietet, ging es schleppend.

"Mäßig" lief es bei Till Seeliger aus Eichenau, der mit dem Bau von Kachelöfen wohlige Wärme versprach. Am Stand von Michael Wölfl, Elektrotechnik-, Heizungs- und Sanitärmeister aus Eichenau, ließen sich "etliche" Besucher beraten. "Wir müssen unsere Heizung erneuern, und unsere Wasserleitungen sind auch nicht mehr die jüngsten", erläuterte ein Interessent aus Puch, und ein Jesenwanger interessierte sich für Lüftungstechnik der Firma Inventer.

"Relativ zufrieden" gab sich der Heizungsbauer und Energieberater Frank Schmidt aus Germering. Dies lag sicherlich daran, dass er mit dem "Stand-alone-Brennstoffzellenheizgerät" für Einfamilienhäuser die innovativste Art zu heizen vorstellen konnte. Man brauche nur einen Gasanschluss und könne sowohl Strom als auch Wärme für den Eigenbedarf erzeugen, erklärte Schmidt. Je nach Thema wenig bis gut besucht waren die Vorträge, die in zwei Räumen im Stundenrhythmus zum Themenkreis angeboten wurden. "Die Spitze waren 50", so Projektleiter Künstle. Dem Vortrag von Jakob Drexler aus Hörbach von der Reisinger Sonnenstrom GmbH in Egenhofen hörten am Sonntagmittag etwa zehn Interessierte zu.

© SZ vom 23.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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