Emmering:Gemeinde soll schöner werden

Planungsteam stellt eine Reihe von Maßnahmen vor, mit denen die Gemeinde ihren Dorfcharakter erhalten und sogar verbessern kann

Von Manfred Amann, Emmering

Die Stärkung der Ortsmitte im weitesten Sinne ist das Ziel, das die Gemeinde Emmering mit Mitteln aus der Städtebauförderung mittelfristig anstrebt. Nach dem die notwendigen Voruntersuchungen für das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) abgeschlossen sind und unter Einbindung von Bürgern und Behörden Maßnahmenlisten erarbeitet wurden, hat das Planungsteam am Montag im Bürgerhaus die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert. Sollte der Gemeinderat in einer der nächsten Sitzungen das Konzept beschließen, wovon auszugehen ist, müssen sich die Ortspolitiker auch noch darauf verständigen, welche Maßnahmen bereits im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen. Geht es nach Bürgermeister Michael Schanderl wird "2017 wohl eher auf Sparflamme" gefahren.

Da die Gemeinde momentan mit der Sanierung von Bürgerhaus und Amperhalle sowie mit der Rathauserneuerung finanziell stark gefordert sei, werde man im nächsten Jahr "nur Veränderungen vornehmen, die aus Sicht der Gemeinde und der Bürger dringlich und auch finanzierbar" sind. Als Beispiel nannte Schanderl den Ausbau der Straße am Lauscherwörth, die Umgestaltung des ehemaligen Geländes des TV Emmering für die Freizeitnutzung und die Verbesserung der Kreuzungssituation im Bereich Dachauer-/ Estinger Straße. Eine Besucherin merkte an, dass die Neugestaltung der Hauptstraße eigentlich Vorrang haben sollte.

Das IEK bietet einen Maßnahmenkatalog für einen Zeitraum bis zu 15 Jahren und ist laut Planerin Gabriele Heller als Leitlinie zu verstehen. Was in den kommenden Jahren wann gemacht werden soll, müsse der Gemeinderat jedes Jahr neu in Abhängigkeit von der Finanzsituation entscheiden und dafür die Fördermittel beantragen. Durchschnittlich kann mit einer 60-prozentigen Bezuschussung gerechnet werden. Das Konzept sei langfristig angelegt, "wir können den IEK-Anregungen folgen, müssen aber nicht", befand der Gemeindechef, keinesfalls aber sollte die Handlungsleitlinie in der Schublade verschwinden.

Das Konzept konzentriert sich auf die drei Kernbereiche alter Dorfkern mit Kirche und Alter Wirt, Rathaus und Umgebung sowie Bürgerhaus/Amperhalle mit Anbindung der Hauptstraße als Einkaufsmeile. In jedem Umgriff könnte laut Projektleiter Michael Luska ein höhere Aufenthaltsqualität erreicht werden. "Um das optimale herauszuholen" schlägt der Stadtplaner für bestimmte Gebiete wie das Altdorf, das Sportgelände oder die Amperinsel vor, einen städtebaulichen Wettbewerb auszuschreiben. Wichtig sei vor allem, eine engmaschiges Geh- und Radwegenetz zu schaffen, das "grüne Band" der Amperauen, das den Ort durchzieht, unter Berücksichtigung von Natur-und Landschaftsschutz als Erholungsräume zu gestalten, Straßenzüge durch Begrünungen und Öffnung aufzuwerten und durch bauliche Maßnahmen die Verkehrsbelastung zu minimieren.

Wie Dierk Brandt vom Planungsteam erörterte, wird sich die Verkehrssituation kaum ändern, denn "Emmering mit seinen knapp 7000 Einwohnern ist von Orten umgeben, in denen rund 190 000 Menschen wohnen". Da die kurzen Wege durch das Dorf führen und der Bau von Umfahrungen kaum zeitnah erfolgen werde, werde sich absehbar auch nichts ändern. Daher sollte man mit baulichen Veränderungen dafür sorgen, dass Ortsdurchfahrten unattraktiv werden. Bürgermeister und Planer warben auch für die Teilnahme von Anwohnern bei der Aufwertung von Straßenzügen. Auch Privatmaßnahmen wie die Verschönerung von Fassaden, die Öffnung von Vorgärten, indem man Thujenhecken beseitigt, oder die Neugestaltung des Gartens würden aus der Städtebauförderung bezuschusst.

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