Emmering:Auf Kollisionskurs

Johannes Simon

Alles Autos ohne Geschichte? Wer einen Wagen kauft, der schon mal gesucht wurde, hat ein Problem.

(Foto: Johannes Simon)

Der Autohändler Egerland braucht mehr Platz für seine Fahrzeuge. Obwohl die Kreisbehörde eine Erweiterung der Stellplätze als zulässig einschätzt, verweigert der Gemeinderat die Zustimmung

Von Manfred Amann, Emmering

Die Gemeinde Emmering verweigert sich den Planungen der Autohandelsfirma Egerland, die auf dem Gelände des ehemaligen Reginawerks weitere Flächen für Fahrzeuge anlegen will. "Mehr Stellplätze bedeutet mehr Verkehr", so begründet Bürgermeister Michael Schanderl (FW) die Ablehnung. Das Landratsamt sieht dies aber offensichtlich anders und hat bereits durchblicken lassen, das Votum der Gemeinde notfalls zu überstimmen und das Baugesuch auf diese Weise zu genehmigen. Der Bauausschuss hat den Antrag nun dennoch abgelehnt.

Die Verkehrsbelastung, die von schweren Autotransportern ausgeht, die gebrauchte Fahrzeuge zum Aufbereiten für den Weiterverkauf auf das Gelände bringen und abholen, ist den Emmeringern seit Langem ein Dorn im Auge. Anwohner der Roggensteiner-, der Estinger- und ganz besonders der Dr.-Rank-Straße als einziger Zufahrtsmöglichkeit zum Betriebsgelände beschweren sich immer wieder über Lärm und Abgase. Infolge der beantragten Stellplatzmehrung müsse man mit einem Anstieg des Verkehrsaufkommens rechnen, dieses sei angesichts der bereits vorhanden Lärm-und Schadstoffbelastungen den Anwohnern aber nicht zuzumuten, so Gemeindechef Schanderl.

Das Landratsamt hatte die Gemeinde aufgefordert, dem Bauantrag zuzustimmen, da das Unternehmen alle Vorgaben hinsichtlich der Transport- und Ladezeiten einhalte und rechtlich nichts dagegen stehe, in einem Gewerbegebiet solche Veränderungen vorzunehmen. Schanderl zufolge hat es aber immer wieder Klagen darüber gegeben, dass sich die Fahrer der Schwerlaster nicht immer an die Auflagen halten. Nachbarn hätten mehrfach gemeldet, dass Autotransporter in der Nähe des Gleises, und damit näher bei der Wohnbebauung als erlaubt, be- und entladen würden. Vor allem nachts sei dies eine große Belastung . Wie Emmerings Geschäftsstellenleiter Markus Pree erklärte, hat das Landratsamt der Firma zurückliegend 24 Nachtfahrten pro Tag eingeräumt, die aber nicht erreicht würden. Also habe man rechtlich kaum eine Handhabe. Die Gemeinde will nun aber verstärkt kontrollieren, ob sich das Unternehmen insbesondere in den Nachtstunden an die Auflagen hält und weiter entfernt von den Gleisen entlädt, wo weniger Lärm in die Umgebung dringen kann. Die Gemeindeverwaltung werde der Firma gegebenenfalls Zwangsgelder androhen, die man je nach Anzahl der Verstöße steigern könne, kündigte Pree an.

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