Eichenau/Unterschleißheim:Kabel für die Energiewende

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Bayernwerk AG modernisiert auch im Landkreis ihr Stromnetz

Von Julian Weber, Eichenau/Unterschleißheim

Die Bayernwerk AG investiert wieder kräftig in die Stromnetze der Region. In seinem Netzcenter in Unterschleißheim präsentierte das Unternehmen die Pläne für das laufende Jahr: Heuer fließen rund 27 Millionen Euro in das Gebiet des Standorts. Die Bayernwerk AG ist der größte regionale Netzbetreiber in Bayern und Mehrheitsgesellschafter der Komm-Energie mit Sitz in Eichenau, an der die Gemeinden Puchheim, Gröbenzell und Eichenau beteiligt sind. In der Gemeinde Maisach, Ortsteil Fußbergmoos, ließ die Bayernwerk AG eine rund 2200 Meter lange Kabelstrecke neu verlegen und drei moderne Trafostationen errichtet. Die Leitung führt in die Gemeinde Bergkirchen, Ortsteil Palsweis-Moos (Landkreis Dachau). Dadurch entfällt eine 2,5 Kilometer lange Freileitung.

"Zu unseren Aufgaben gehört die sichere Versorgung der Menschen mit Energie und die Neugestaltung der regionalen Energielandschaft", sagt Ursula Jekelius, die beim Bayernwerk für die oberbayerischen Regionen verantwortlich ist. Dazu müsse man die Netze instand halten, modernisieren und ausbauen. Im vergangenen Jahr wurden dazu bayernweit 520 Millionen Euro investiert, in diesem Jahr hat das Unternehmen weitere 580 Millionen Euro verbaut. "Das Verteilnetz ist die Steuerzentrale der Energiewende. Mit unseren Netzinvestitionen rüsten wir unsere Infrastruktur für die Zukunft", so Jekelius.

Das Stromnetz des Unternehmens ist 153 000 Kilometer lang und erstreckt sich über Unter- und Oberfranken, die Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Der Standort in Unterschleißheim deckt die Landkreise Dachau, Fürstenfeldbruck und Teile der Landkreise Freising, München und Aichach-Friedberg ab. In diesem Gebiet werden zirka 460 000 Einwohner in 43 Städten und Gemeinden über die Infrastruktur des Bayernwerks versorgt. Mit der Energiewende haben sich die Aufgaben erweitert. Daher werden mit den Investitionen auch die Kapazitäten für die Einspeisung erneuerbarer Energien geschaffen. Der regenerative Strom stammt aus vielen dezentralen Anlagen, auch aus solchen aus dem Brucker Landkreis, die in das Netz integriert werden müssen. "Früher gab es nur wenige zentrale Punkte, die Großkraftwerke, an denen Strom in das Netz eingespeist wurde. Das hat sich geändert. Heute sprechen wir von sogenannten Flächenkraftwerken", sagt Ursula Jekelius. So ein "Flächenkraftwerk" besteht aus 260 000 Anlagen, die ihren Strom in das Netz der Bayernwerke einspeisen. Dazu gehören zum Beispiel Windräder oder Biogasanlagen. Den mit Abstand größten Anteil aber haben Photovoltaik-Anlagen. Ihre Anzahl hat sich seit 2008 mehr als verdreifacht, die Leistung der Solarzellen beträgt 5100 Megawatt - das entspricht etwa fünf Atomkraftwerken. Deshalb investiert das Bayernwerk auch hier.

Eine große Herausforderung für den Betrieb ist die stark schwankende Spannung, mit der die Photovoltaik-Anlagen den Strom in die Netze einspeisen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, integriert das Bayernwerk immer mehr technologische Innovationen in die Infrastruktur. Im Jahresmittel stammen 60 Prozent bereits des transportierten Stroms aus regenerativen Quellen.

© SZ vom 22.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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