Eichenau:Saft aus der Säule

Elektroauto

Mit einem Förderprogramm des Bundes sollen 2500 Ladestationen errichtet werden. Eichenau bewirbt sich um die Errichtung von vier.

(Foto: Jan Woitas/dpa)

Eichenau will die Elektromobilität fördern und vier weitere Ladestationen für Fahrzeuge aufstellen

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Eine Ladesäule für Elektroautos steht bereits im Zentrum von Eichenau. Um aber die Elektromobilität noch mehr zu fördern, möchte die Gemeinde vier weitere Ladestationen aufstellen. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen und damit den Auftrag erteilt, dass sich Bürgermeister Peter Münster (FDP) mit der Komm-Energie GmbH über den Betrieb der Ladesäulen verständigt und Kämmerer Alexander Zydek die Fördermittel beim Bund beantragt.

Vor wenigen Wochen hat die Bundesregierung ein neues Förderprogramm aufgelegt, mit dem zusätzlich zu einfachen Ladestationen insgesamt 2500 Schnellladestationen für Elektroautos gebaut werden können. Der Unterschied zwischen den Säulen ist ein zeitlicher. Wie Andreas Wendling am Beispiel seines E-Autos nachwies, benötige man zwischen einer halben Stunde, um etwas zu laden, und bis zu anderthalb Stunden Ladezeit, um die Batterie voll aufzuladen, während es an einer normalen Station zwischen sechs und acht Stunden dauere.

In der privat-öffentlichen Stromfirma Komm-Energie sieht Münster einen kompetenten Partner, wenn es um den Betrieb der Ladesäulen geht. Schon jetzt wisse er von Geschäftsführer Alois Krammer, dass dieser mehr Säulen aufstellen wolle. So sollten im Gebiet des Energieversorgers - Puchheim, Gröbenzell und Puchheim - zunächst insgesamt 15 Ladesäulen stehen. Allein die Säulenpreise ohne Installation betrügen bei einer normalen Ladestation etwa 4000 Euro, bei einer zum schnellen Aufladen etwa 15 000. Die Gesamtinvestition bei fünf Säulen an fünf neuen Standorten im Gemeindegebiet kalkulierte Münster mit 40 000 bis 50 000 Euro. Münster machte das Gremium auch darauf aufmerksam, dass die Investition unwirtschaftlich und auch noch kein kostendeckender Betrieb möglich sei.

Um die Wirtschaftlichkeit drehte sich deshalb auch im Wesentlichen die Debatte. Die Bedenkenträger in den Fraktionen bekamen von ihren zum Handeln entschlossenen Kollegen gesagt, dass es sich schließlich um Infrastrukturmaßnahmen handele, wie sie auch beim Busnetz oder für den Fahrradverkehr notwendig seien. Michael Wölfl, selbst E-Auto-Besitzer, berichtete aus der Praxis und forderte statt der einen von der Verwaltung vorgeschlagenen Schnellladesäule zwei. Und zwar an der Hauptstraße auf Höhe der Friesenhalle und an der Budriohalle. Für weitere zwei Normalladestationen konnte er sich einen Standort im Gewerbegebiet und einen am Bahnhof vorstellen, wo Elektroautos länger als sechs Stunden geparkt würden.

Nach durchaus kontroverser Debatte kam es zum einstimmigen Beschluss, die Fördermittel zu beantragen. Die Gemeinde kann demnach maximal 40 Prozent der förderfähigen Summe vom Bund erstattet bekommen. Sofern sie schnell genug ist und den Antrag rasch einreicht. Denn es gilt bei solchen Fördertöpfen das Windhund-Prinzip: Wer zuerst kommt, bekommt zuerst.

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