Eichenau:Feuer zerstört Einfamilienhaus

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Die 85 Jahre alte Besitzerin und drei Helfer werden bei einem Brand in Eichenau verletzt. Ursache der Flammen war nach Auskunft der Feuerwehr eine umgestürzte Kerze

Erich C. Setzwein

Die Löscharbeiten an dem Einfamilienhaus in Eichenau gestalteten sich als sehr schwierig. Um das Gas abzustellen, musste die Straße aufgegraben werden. (Foto: Günther Reger)

Eine umgefallene Kerze gilt als Auslöser eines Feuers, das am Freitagmorgen ein Einfamilienhaus in Eichenau völlig zerstört hat. Die 85 Jahre alte Hausbesitzerin sowie drei Einsatzkräfte wurden verletzt, nach ersten Schätzungen der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck entstand ein Schaden von mindestens 300 000 Euro.

Es war kurz vor 6 Uhr, als die Feuerwehren von Eichenau und Puchheim-Bahnhof alarmiert wurden und kurze Zeit später am Einsatzort im Adalbert-Stifter-Weg eintrafen. Aus dem Haus, das an einer schmalen Anliegerstraße hinter der Josef-Dering-Schule liegt, drangen Rauch und Flammen - "Vollbrand" nennen so etwas die Feuerwehrleute. Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eichenau, Achim Schweig-stätter, schickte als erstes vier Atemschutztrupps los, um nach Menschen in dem Haus zu suchen. Im Flur fanden die Feuerwehrleute die 85-Jährige, die sich, wie Schweigstätter berichtete, eine Rauchvergiftung zugezogen hatte. Als die Frau gerettet wurde, ahnte noch niemand, was noch kommen würde. Einer der Feuerwehrleute zog sich laut Schweigstätter eine Schnittverletzung zu, die gleich behandelt werden musste, zwei weitere seiner Männer erlitten nach Angaben der Polizei leichte Rauchvergiftungen. Ein Rettungsassistent bekam einen Stromstoß an der Eingangstüre. Kommandant Schweigstätter erklärte das damit, dass der Brand offenbar schon recht weit fortgeschritten war, sich eine Zimmerdecke gelöst hatte und das Stromkabel an der Türe anlag. Nachdem festgestanden hatte, dass die Frau alleine im Haus gewesen war, zog der Einsatzleiter seine Leute aus dem Haus zurück und wartete auf die Elektriker von Eon.

"Der Strom war relativ schnell abgestellt, aber wir hatten noch das Problem mit der Gasleitung", berichtete der Eichenauer Feuerwehrkommandant am Einsatzort. Weil die Heizung des Hauses mit Gas betrieben wird, wurden die Stadtwerke München angefordert, um den Gasfluss zu stoppen. Da anscheinend kein Hausanschluss vorhanden ist oder ein möglicherweise existierender nicht zugänglich war, mussten Arbeiter erst die Straße mit einem Minibagger aufgraben, um an einen Schieber zu gelangen und ihn zu schließen. Erst danach konnten Feuerwehrleute wieder ins Haus gelassen werden. Mittlerweile waren die Feuerwehren aus Olching, Germering und vom Landkreis eingetroffen, um die eingesetzten Kräfte zu unterstützen. Auch Kreisbrandrat Hubert Stefan machte sich ein Bild der Lage.

Warum das Haus so schnell und stark brannte, erklärte Schweigstätter damit, dass vom Keller bis unters Dach Zeitungen und anderes gelagert wurde. Nachdem das Feuer gelöscht war, machten sich die Feuerwehrleute in der Wohnung auf die Suche nach Glutnestern hinter den Wänden. Nach Worten von Schweigstätter handelt es sich um ein Fertighaus in Holzständerbauweise, weshalb die Wände geöffnet wurden, um mögliche neue Brandherde zu finden. So wie drinnen, gestalteten sich auch draußen die Löscharbeiten schwierig. Das eingeschossige Fertighaus ist dicht umstanden von hohen Nadelbäumen, die Feuerwehrleute mussten deshalb für sich selbst und für die vielen Schläuche Wege suchen, um die richtige Position zum Löschen zu bekommen.

Der Adalbert-Stifter-Weg sowie der Buchenweg und die Schulstraße waren während des Einsatzes gesperrt, neben der Josef-Dering-Schule waren die Einsatzfahrzeuge aufgereiht. Brandfahnder der Kripo Fürstenfeldbruck versuchten so bald es möglich war, die Ursache des Brandes herauszufinden. Das Haus wurde durch das Feuer völlig zerstört, das Dach fiel teilweise ein, es besteht Einsturzgefahr.

© SZ vom 16.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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