Eichenau:Bürgerentscheid über Supermarkt

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Um wie viele μMonate später die Eichenauer im neuen Edeka-Supermarkt an der Hauptstraße einkaufen können, wird irgendwann keine Rolle mehr spielen. Hauptsache, er wird überhaupt gebaut. Dieser Meinung waren zumindest 27,5 Prozent derjenigen Eichenauer, die am 5. Juli beim Bürgerentscheid für das Ratsbegehren stimmten und damit für die Planungen, auf dem dreieckigen Grundstück am Südrand der Gemeinde eine weitere Einkaufsmöglichkeit zu schaffen. Das Bürgerbegehren, initiiert von Anwohnern und politisch mitgetragen von den Eichenauer Grünen, fiel bei den Stimmberechtigten durch.

Was hatte sich die Gemeinde doch Mühe gemacht, um das Supermarkt-Projekt auf den Weg zu bringen. In aller Ausführlichkeit wurde es in öffentlichen Sitzungen des Eichenauer Gemeinderates erläutert, Vertreter des Investors erläuterten die Pläne und standen Rede und Antwort. Und der Architekt verblüffte mit einem genau zur Form des Grundstücks passenden Entwurf mit einem passenden, dreieckigen Grundriss. Wie auf einem Luftkissen soll das Gebäude über der Oberfläche schweben, freilich gestützt von der Tiefgarage, in die die Kunden fahren können. Um auch allen anderen Eichenauern die Planung zugänglich zu machen, lud Bürgermeister Hubert Jung die Bürger zu einer Informationsveranstaltung in die Friesenhalle ein und bot dasselbe Board auf, das im Gemeinderat berichtet hatte.

Und wiederum wurde in aller Ausführlichkeit das Projekt angepriesen. Doch die Stimmung vor allem unter den benachbarten Anwohnern konnte das alles nicht bessern. Ihre größte Befürchtung war, dass sich durch den täglichen Anlieferverkehr, der frühmorgens mit Ware für den Backshop beginnen würde, der Lärm an der Allinger Straße und der Hauptstraße vergrößern könnte. Die Grünen, die diese Bürgerinteressen ganz ernst nahmen, halfen bei der Formulierung eines Begehrens und beim Unterschriftensammeln. Dabei kam es zu unschönen Szenen, in denen die Befürworter eines Supermarktes zu den Gegnern fast auf Tuchfühlung gingen. Die Streiterei nützte aber nichts: 1350 Unterschriften kamen zusammen, wurden geprüft, und das Begehren wurde für in Ordnung befunden.

Am Sonntag, 5. Juli, durften die Eichenauer dann abstimmen. 46 Prozent der Wahlberechtigten nutzten die Gelegenheit und gaben dem vom Gemeinderat initiierten Begehren mehr Stimmen als dem Begehren der Bürger.

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