Eichenau:Auch Kleingärtner werden bedacht

Im Eichenauer Haushalt für 2017 ist viel Geld für Vereine eingeplant

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Kurz vor Schluss der Haushaltsdebatten im Eichenauer Gemeinderat haben sich auch die Kleingärtner noch zu Wort gemeldet. Ihr Antrag auf die Basisförderung der Gemeinde wurde angenommen, und so erhält der Verein ebenso wie unter anderem erstmals der Gewerbeverein 200 Euro Zuschuss im Jahr 2017. Auch sonst werden Vereine vom Sport bis zum Sozialen gut bedacht.

Dass die Gemeinde nicht nur Basisbeträge bezahlen kann, sondern auch ordentlich Geld für Personalkostenzuschüsse in die Hand nimmt, zeigt sich unter anderem an der neuen Stelle in der Nachbarschaftshilfe. Die soll von der zweiten Hälfte des Jahres an von einem professionellen Geschäftsführer und nicht mehr von einem ehrenamtlichen Vorstand geführt werden. Während es vor der Abstimmung über die Basisförderung des Kleingartenvereins keine Debatte gab, waren für den Zuschuss für das Verwaltungspersonal der Nachbarschaftshilfe einige Erklärungen nötig.

"Ein Geschäftsführer ist unbedingt notwendig", stellte Dirk Flechsig während der Etatdebatte klar. Der CSU-Fraktionsvorsitzende ist auch Vorsitzender des Sozialdienstes und erläuterte, dass die Aufgaben für den Vorstand immer mehr würden. "Wir müssen die Arbeit professionalisieren", lautete seine Forderung, der sich Bürgermeister Peter Münster (FDP) anschloss. Flechsigs Befürchtung war, dass die Arbeit der Nachbarschaftshilfe ohne professionelle Geschäftsführung über kurz oder lang eingeschränkt werden müsste. Auch sei zu überlegen, ob die Rechtsform weiter ein Verein bleiben oder eine genossenschaftliche GmbH werden solle. Für Flechsigs Ratskollegen aber stand noch ein anderer Aspekt im Vordergrund: Was, wenn die Zuschusserhöhung für die Nachbarschaftshilfe ein "Türöffner", wie SPD-Fraktionssprecherin Gertrud Merkert es nannte, für andere soziale Vereine und Organisationen werde? Diese Sorge konnte Bürgermeister Münster ihr und anderen nehmen: Es werde durch den Beschluss kein Präzedenzfall geschaffen. Die Leistungen, die die Nachbarschaftshilfe anbiete, könne sonst niemand anbieten. Der Kranken- und Altenpflegeverein werde inzwischen von der Caritas geführt. Dass sich die beiden Eichenauer sozialen Vereine noch zusammentun könnten, glaubt Flechsig nicht: "Der Zug ist schon lange abgefahren." Es gebe eine Kooperation mit der Caritas, die eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei dringenden sozialen Fällen ermögliche.

Der Personalkostenzuschuss für 2017 beträgt nach dem derzeitigen Haushaltsansatz 82 424 Euro. Ebenfalls ein wenig Klärungsbedarf hatte das Gremium bei der Vergabe von 10 000 Euro an den Asylhelferkreis. Es wurde kritisiert, dass sowohl für das Jahr 2015 als auch für 2016 noch keine Abrechnungen vorlägen. Peter Zeiler (CSU) sagte, der Zuschuss solle in den Haushalt eingestellt und vom Helferkreis verlangt werden, dass er Abrechnungen vorlege. Ansonsten lobte Zeiler die Aktivitäten: "Es ist eine außergewöhnliche Leistung, in diesen Zeiten 35 Wohnungen zu vermitteln." Wie aus einer Aufstellung des Kämmerers hervorgeht, waren im Haushalt 2016 knapp 130 000 Euro für Wohlfahrtsverbände und soziale Vereine vorgesehen. Für 2017 wurde der Betrag um mehr als 20 000 Euro erhöht.

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