Egenhofen:Ferien auf dem Bauernhof

In Egenhofen lernt eine Schülerin das Landleben kennen

Von Jonathan Grundmann, Egenhofen

Unkraut jäten, Karotten pflanzen und Gemüse ernten. In den Ferientagesabläufen der meisten Jugendlichen sind diese oder ähnliche Tätigkeiten eher rar gesät. Nicht so bei Synje Laudien aus Ofterdingen bei Tübingen. Aktiv und abwechslungsreich gestaltetet sie einen Teil ihrer Schulferien in Dürabuch bei Egenhofen. Im Rahmen des Ferienprogramms "Landleben-live" des evangelischen Bauernwerkes wohnte und arbeitete die Gymnasiastin zwei Wochen lang auf dem Hof der Familie Grill. Das Programm bietet Jugendlichen ab 14 Jahren die Möglichkeit, zwei bis acht Wochen innerhalb einer Landwirtsfamilie auf einem Hof zu verbringen und somit die Landwirtschaft und das Landleben genauer kennen zu lernen und mitzuhelfen.

"Es ist uns wichtig der Jugend ein vernünftiges Bild der Landwirtschaft zu vermitteln", erzählt Landwirtin Martina Grill, die das Projekt vor Ort hauptsächlich betreut. Für die Familie und die Gastschülerin sei es eine "Win-Win-Situation": die Familie wird entlastet und unterstützt, während das Mädchen wertvolle Erfahrungen sammeln könne. Die Grills reizt es zudem, Personen aus anderen Regionen, Familien und deren Gewohnheiten kennen zu lernen. "Jede Familie unterscheidet sich ja schließlich in ihrer Kultur", so Grill. Die Aufgaben sind altersgerecht und unterscheiden sich täglich. Die 16-jährige Laudien interessierte sich vorrangig für den Gartenbau, mit dem sie auch die meiste Zeit verbrachte. Ursprünglich wollte sie den Umgang mit Schleppern lernen, hat dann aber doch davon abgesehen. "Ich wollte nichts kaputt machen", erzählt Laudien. Besonders beeindruckt hat sie die Wetterabhängigkeit des Berufes. Diese hatte sich dieses Jahr aufgrund des ungünstig wiederkehrenden Regens besonders stark bemerkbar gemacht. Das Dreschen des trockenen Getreides durfte die 16-Jährige dann vom Beifahrersitz des Mähdreschers aus beobachten. Die Grills hatten mit Synje Laudien bereits die vierte Gastschülerin aufgenommen. Die Familie habe immer positive Erfahrungen mit den Gastjugendlichen gemacht. Deshalb will sie auch in Zukunft wieder Jugendliche auf den Hof einladen.

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