Aus Fürstenfeldbruck wird Atlantis:Mondprinzessin im Matrosen-Dress

Bruck: ANIMUC - Manga + Anime Convention / Cosplay

Katzenfrau: Ausgefallene Kleidung ist ein Muss für die Besucher der Messe Animuc an diesem Wochenende in Fürstenfeld.

(Foto: Johannes Simon)

Zur Animuc werden wieder viele Fans strömen, die sich wie japanische Zeichentrickfiguren kleiden.

Von Valentina Finger, Fürstenfeldbruck

Wer sich von Profis beibringen lassen möchte, wie man als Frau am besten einen oberkörperfreien Fantasiemann darstellt, ohne zu viel Haut zu zeigen, der sollte an diesem Wochenende ins Veranstaltungsforum Fürstenfeld kommen. Wer das sonderbar findet, sollte das ebenfalls tun. Denn auch wenn man selbst nicht für Cosplay, die Verkleidungskultur der Manga- und Anime-Fans, brennt, ist das jährliche Spektakel im Klosterareal immer einen Besuch wert. An diesem Freitag startet die siebte Animuc, eine Messe für Fans der japanischen Popkultur. Wie in jedem Jahr bedeutet das pastellfarbene Perücken, Kunststoff-Rüstungen und verspielte Schulmädchen-Uniformen an enthusiastischen Menschen, die mit ihrem Hobby oft schon bei ihrer Ankunft am Brucker Bahnhof für Stielaugen sorgen.

Damit sich die Cosplayer so effektvoll als Figuren aus japanischen Comics, Fernsehserien oder Videospielen, aus Märchen oder selbst ausgedachten Geschichten verkleiden können, bedarf es einiger Vorbereitung. Anregungen für das perfekte Kostüm gibt es nicht nur beim Betrachten der Gleichgesinnten, sondern auch in dem bunten Workshop-Angebot. Kurse, die zeigen, wie man unechte Waffen und Korsagen herstellt, wie man Frisur, Make-up und die ideale Fotopose hinbekommt, sind dort so normal wie Mathe und Kunst in der Schule. Doch wie wird man als Frau zeitweilig zum Mann und wie als Mann zum überzeugenden Cosplayer? Wie trägt man ein sexy Kostüm und wie den Lolita-Look im Alltag? Das sind die Fragen, auf die die Workshop-Leiter die Antworten haben.

Wer es darauf anlegt, kann mit seinem Kostüm auch Preise gewinnen. Zahlreiche Wettbewerbe sind Teil des Programms: Vom "Cosplay Dance-off", wo es darum geht, sich im Duell zu einem spontan eingespielten Anime-Lied die Gunst des Publikums zu ertanzen, über die "Cosplay Performance", wobei die beste Inszenierung der dargestellten Figur gewinnt, bis zum ersten Vorentscheid der Deutschen Cosplay-Meisterschaft, die wie die Animuc vom Verein Animexx veranstaltet wird und deren Finale auf der Frankfurter Buchmesse stattfindet, gibt es genug Gelegenheiten, um sich zu beweisen.

Oder man schaut anderen dabei zu. Showgruppen aus den Bereichen Musik und Theater treten ebenfalls wieder im Stadtsaal auf. Darunter die Truppe "Tsuki no Senshi", die sich von einer ursprünglich reinen Sailor-Moon-Musicalgruppe auf Theateradaptionen von Anime-Filmen umorientiert hat. Sailor Moon, die Mondprinzessin im Matrosen-Dress, die auch vielen Nicht-Cosplayern noch aus der gleichnamigen Zeichentrickserie bekannt sein dürfte, ist in diesem Jahr ein zentrales Thema auf der Animuc. Seit 20 Jahren ist "Sailor Moon" auch im deutschen Fernsehen präsent. Deshalb hat die größte deutsche Sailor-Moon-Gesellschaft nicht nur eine Talkrunde für und mit Fans der Serie organisiert, sondern auch vier der deutschen Synchronsprecher zur Animuc eingeladen: Hubertus von Lerchenfeld, Ditte Schupp, Stefanie von Lerchenfeld und Mara Winzer stehen auf der Messe Rede und Antwort.

Eine weitere Besonderheit der Animuc ist die Anwesenheit von internationalen Cosplay-Idolen: Diese kommen aus Dänemark, Finnland, Italien, Thailand und natürlich Japan und sind regelmäßig als Teilnehmer und Jury-Mitglieder auf der ganzen Welt vertreten. Neben Autogrammstunden und Fototerminen können die Nachwuchs-Cosplayer auch direkt von den Verkleidungsprofis lernen. Wer nach intensivem Studieren schon verstanden hat, wie man sich als Mann verkleidet und bewegt, kann bei der Japanerin Reika Arikawa auch noch lernen, wie man mit Make-up männliche Gesichtszüge nachahmt.

Animuc, Veranstaltungsforum Fürstenfeld, Freitag, 10. April, 14 bis 23 Uhr, Samstag, 11. April, 10 - 23 Uhr, So., 12. April, 10 - 18 Uhr, Karten nur noch an der Tageskasse

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