Auf in die Schlacht!, hieß es gestern in Buch- und Schreibwarenläden des Landkreises. Die Erscheinung des 36. Asterix-Bandes Der Papyrus des Cäsar sorgte für großes Aufsehen. "Die Exemplare wurden mir regelrecht aus der Hand gerissen. Es ist unglaublich, wie viel Interesse daran besteht", erzählt Ottmar Prähofer, der als Verkäufer bei Zigarren-Huber arbeitet. Als Kind sammelte er die Comic-Serie selbst.
"Mittlerweile ist ein wenig die Luft raus. Irgendwann wird es zu viel", sagt er. Anders sieht es der 41 Jahre alte Ronald Kück, der gerade eines der Exemplare kauft. "Ich habe schon als Kind die Hefte verschlungen. Ich werde nie davon loskommen", sagt er und lacht. Der Hobby-Sammler spekuliert schon seit Bekanntgabe der Neuerscheinung über den Inhalt des Heftes. "Endlich hat das ein Ende", sagt er. Der neue Band spielt auf Themen wie die zunehmende Digitalisierung und die Veröffentlichungen von Wikileaks an. Auffallend ist die verblüffende Ähnlichkeit der neuen Hauptfigur Polemix mit dem australischen Skandalaufdecker Julian Assange. Datenfluss und Antivirus heißen zwei römische Palastwachen.
Der Papyrus des Cäsar ist bereits der zweite Band, an dem keiner der beiden Ursprungsautoren René Goscinny und Albert Uderzo mitgewirkt hat. 2013 erschien ein Band der neuen Autoren Jean-Yves Ferri und Didier Conrad. "Die beiden bringen wieder Schwung in die Serie", so Kück. "Sie orientieren sich an alter Stärke, zeigen dennoch ihren eigenen Stil." Asterix gilt als meistverkaufter Comic der Welt, allein in Deutschland wurden 120 Millionen Exemplare verkauft. Mit neun Zeichentrickfilmen, vier Realfilmen und einem eigenen Vergnügungspark ist der 56 Jahre alte Comic sogar schon in das Guinness-Buch der Rekorde gekommen.
"Die Serie war schon immer ein Hype und wird es auch bleiben", ist sich Händler Klaus Bosch sicher. Bereits am Vormittag waren alle Exemplare verkauft. "Ich habe die Bücher selbst immer gerne gelesen. Jeder hat das gemacht", erzählt Bosch. Schon seine Eltern verkauften die Kultserie in dem kleinen Laden an der Amper. "Asterix war schon immer als erstes ausverkauft", erinnert sich Bosch.
"Mich mit einem Asterix-Band gemütlich auf eine Liege zu legen, ist Entspannung pur", sagt Rainer Süßbauer, der Inhaber von Zigarren-Huber. Gemeinsam mit Mitarbeiterin Doris Herrmann bereitete er sich gut auf den Ansturm vor. "Allein in der ersten Stunden haben wir zehn Exemplare verkauft", sagt Süßbauer. Auch die Stadtbibliothek in der Aumühle hat den neuen Band schon bestellt. "Wir erwarten ihn in drei Tagen", sagt die stellvertretende Chefin Stefanie Vielweber. "Die Asterix-Comics sind unsere am häufigsten ausgeliehene Serie."
Zwischen sieben und siebzig Jahre sind die Leser alt. "Da gibt es wirklich keine Begrenzung", erzählt Vielweber. Erst im vergangenen Jahr hat die Bibliothek alle Bände noch einmal neu gekauft. "Die Nachfrage nach den Comics ist unglaublich", sagt sie.