CSU-Liste:Bundespolitik in Germering

Germering: Maikundgebung mit Horst Seehofer

Eintrag ins Goldene Buch: Ministerpräsident Horst Seehofer beim Besuch in der Germeringer Stadthalle im Jahr 2009.

(Foto: Johannes Simon)

Die Stadt spielt eine besondere Rolle im Wahlkampf

Von Andreas Ostermeier, Germering

Bei der Vorbereitung des CSU-Bundestagswahlkampfs spielt Germering eine zentrale Rolle. Erst wurde die Stadt zur einwohnerstärksten Kommune des neuen Wahlkreises 224 in Oberbayern bestimmt. Später versammelten sich in der Stadthalle die Delegierten aus Starnberg, Landsberg und der Großen Kreisstadt, um den CSU-Direktkandidaten dieses Wahlkreises zu bestimmen, und an diesem Samstag sind gar sämtliche Delegierten und viele prominente Politiker der Christsozialen aus ganz Bayern in der Stadthalle, um die Bundestagsliste für die Wahl am 24. September aufzustellen.

Aber was begründet das Interesse der CSU an Germering? Der neue Wahlkreis? Der politische Abschied von Gerda Hasselfeldt, der bisherigen Bundestagsabgeordneten auch der Germeringer? CSU-Pressesprecher Jürgen Fischer lacht. Nein, solche Fragen hat sich in der Landesleitung niemand gestellt. Fischer nennt statt dessen ganz prosaisch die Vorteile der Stadthalle: gut erreichbar und von der Größe her geeignet. Zudem habe man sich schon früher dort wohlgefühlt. 2009 waren bayerische CSU-Politiker zu Gast, Horst Seehofer trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Etwa 300 Delegierte und Gäste der Partei kommen am Samstag nach Germering. Aus dem Landkreis befinden sich unter ihnen Oliver Simon und Thuy Tran (beide aus Germering), Landtagsabgeordneter Reinhold Bocklet, Landrat Thomas Karmasin und Katrin Staffler, Direktkandidatin für Dachau/Fürstenfeldbruck.

Damit das sicherheitstechnisch klappt, hat sich die Germeringer Polizei einiges vorgenommen. Am Morgen schnuppert der Sprengstoffhund durch die Räume, später rückt "ein stattliches Aufgebot" (Inspektionssprecher Andreas Ruch) an, um Ministerpräsident, Kabinettsmitglieder und Delegierte zu schützen. Und weil die CSU-Mitglieder beim Diskutieren über und Wählen der Listenkandidaten nicht hungrig und durstig werden sollen, kümmern sich die Mitarbeiter des Stadthallen-Restaurants "Agua" um die Besucher. Vormittags gibt es Frühstück, einfache und gefüllte Croissants sowie Butterbrezen finden sich am Kaffee- und Teebüfett. Mittags werden drei Gerichte aufgetischt: Für Delegierte, denen Reden und Abstimmungen zu wenig peppig waren, steht ein Curry bereit, die Weltläufigen können sich an Gnocchi und Pesto laben und für die Bodenständigen gibt es Leberkäs.

40 Namen umfasst die Liste, die aus München mitgebracht wird. An Nummer eins steht Innenminister Joachim Herrmann. Der Spitzenkandidat ist nach Auskunft von Fischer auch der einzige, der in einer Einzelabstimmung gewählt werden soll. Danach geht es um Platz zwei bis fünf. Über die weiteren Kandidaten auf der CSU-Liste wird in Blöcken abgestimmt. Unter den 40 Namen werden sich Staffler und Michael Kießling (Starnberg, Landsberg, Germering) finden. Auch Reden stehen auf dem Programm: Die Begrüßung übernimmt Generalsekretär Andreas Scheuer. Nach ihm sprechen Gerda Hasselfeldt und Horst Seehofer.

Nach etwa vier Stunden, so ist es geplant, verlässt der CSU-Tross die Stadthalle wieder. Dann ist die Liste aufgestellt, der Wahlkampf eröffnet. Welche Rolle wird Germering dann im Wahlkampf spielen? CSU-Termine stehen nicht an. Herrmann hat sich zwar im Landkreis angemeldet, spricht aber am 6. September in Fürstenfeldbruck.

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