CSU bleibt unter sich:Neuwahl hinter verschlossener Tür

Der Gröbenzeller CSU-Chef Thomas Eichler schließt die Öffentlichkeit bei seiner Wahl aus. Einige Parteifreunde sind verwundert.

Wolfgang Krause

Die Gröbenzeller CSU hat am Montag in einer kurzfristig zur geschlossenen Veranstaltung erklärten Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Der erst im September an die Spitze des Ortsverbandes zurückgekehrte Vorsitzende Thomas Eichler wurde nach eigenen Angaben mit 31 von 37 Stimmen im Amt bestätigt. Seine bisherigen Stellvertreter Wolfram Rappe und Paul Biegholdt wurden mit 31 beziehungsweise 27 Stimmen ebenfalls wiedergewählt. Neu als Stellvertreter ist Detlef Arzt, der den CSU-Ortsverband von 2007 bis 2009 geführt hat und seither immer wieder mit kritischen Äußerungen aufgefallen ist. Er erhielt laut Eichler 26 Stimmen und folgt auf Kathrin Mair, die dem Vorstand als Ortsvorsitzende der Frauen-Union aber weiterhin angehört.

Eichler

Neuwahl ohne Presse: Gröbenzells CSU-Vorsitzender Thomas Eichler ließ zur Jahresversammlung am Montag keine Öffentlichkeit zu.

(Foto: Günther Reger)

Zu der Versammlung im Bürgerhaus hatte Eichler die Presse am 24. Februar offiziell eingeladen. Am Montagnachmittag teilte er dann mit, dass die CSU doch lieber unter sich bleiben wolle und Journalisten nicht eingelassen werden. Bei dieser Haltung blieb er am Abend, obwohl einige Parteifreunde mit Verwunderung reagierten. Ein Mitglied, das nicht genannt werden wollte, nannte das Vorgehen "sehr unglücklich". Und Zweiter Bürgermeister Walter Strauch kündigte am Dienstag an: "Ich werde das noch mal hinterfragen, weil ich doch sehr irritiert war."

Eichler hatte die Ausladung der Öffentlichkeit nach eigenen Angaben mit seinen Stellvertretern besprochen. Er erklärte diesen Schritt damit, dass er den Mitgliedern die Möglichkeit geben wollte, ohne Rücksicht auf Außenstehende zu diskutieren. Wenn Berichterstatter da seien, neigten einige dazu, sich zu produzieren, andere würden sich nicht trauen, ihre Meinung zu äußern. Die Versammlung sei dann "sehr ruhig und harmonisch" verlaufen, sagte Eichler am Dienstag: "Ein Ausschluss der Presse wäre sicherlich nicht erforderlich gewesen."

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