Bürgermeisterwahl in Puchheim:Seidl und Heitmeir in der Stichwahl

Der Bürgermeisterkandidat der SPD liegt nach der ersten Runde in Puchheim vor dem parteifreien CSU-Bewerber. Grüne und Unabhängige Bürger erwägen vor der Entscheidung eine Empfehlung für den Sozialdemokraten.

Peter Bier und Wolfgang Krause

Die Kandidaten der zwei großen Parteien machen das Rennen um den neuen Puchheimer Bürgermeister unter sich aus. Im ersten Wahlgang lag der SPD-Bewerber Norbert Seidl am Sonntag mit 34,4 Prozent der Stimmen auf Platz eins, gefolgt von dem parteifreien CSU-Kandidaten Harald Heitmeir mit 30,9 Prozent. Auf Platz drei landete mit 18,3 Prozent Wolfgang Wuschig von der Wählergruppe "Unabhängige Bürger Puchheim" (UBP), dahinter mit 16,4 Prozent der Grüne Manfred Sengl. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,4 Prozent.

Wahl Puchheim

Nach der Auszählung: Die Wahlkreisabgeordnete, CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt, mit den Stichwahlkandidaten Harald Heitmeir (CSU) und Norbert Seidl (SPD); im HIntergrund Landrat Thomas Karmasin (v.l.).

(Foto: Günther Reger)

Die SPD ist hochzufrieden. "Das ist ein supergutes Ergebnis. Mit dem Einzug in die Stichwahl haben wir gerechnet, aber nicht, dass Seidl vor Heitmeir liegt", sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Jean-Marie Leone. Er habe den ersten Platz nicht erwartet, erklärte auch Seidl, der sich über die Unterstützung freute und von einem "starken Signal" sprach. Auch Heitmeir sagte, er sei mit dem Ergebnis zufrieden. Er werde die zwei Wochen bis zur Stichwahl nutzen, um noch mehr Wähler zu mobilisieren und "auf die Unterschiede" zu Seidl hinweisen. Dabei will der Kämmerer insbesondere seine Parteifreiheit betonen. Der CSU-Orts- und Fraktionsvorsitzende Thomas Hofschuster sagte, die Partei werde mit Infoständen und einem Flyer für ihren Kandidaten werben. Auch er freute sich, dass "die erste Hürde geschafft" ist.

Die Ausgangsposition von Seidl für die Stichwahl in zwei Wochen ist komfortabler als die Heitmeirs. Der Sozialdemokrat liegt zwar nur rund 300 Stimmen vor dem parteifreien CSU-Mann, kann jedoch auf Stimmen von Grünen und UBP rechnen. Auch wenn er noch keine Rücksprache mit dem Ortsverein gehalten habe, gehe er davon aus, dass die Grünen "mit Sicherheit" Seidl unterstützen werden, sagte Sengl. "Wir haben die meisten Gemeinsamkeiten und wir wollen, dass ein Puchheimer Bürgermeister wird", sagte der unterlegene Grünen-Kandidat in Anspielung darauf, dass Heitmeir in Germering wohnt. Wuschig wollte sich vor einer Sitzung der UBP nicht festlegen und meinte, seine Gruppe sei "rot-grün gestreift mit schwarzen Punkten". Mit seiner Meinung hielt der zweite Bürgermeister aber nicht hinterm Berg: "Der Heitmeir würde mir nicht so liegen, aber der Seidl - schau mer mal." Seidl kündigte an, er werde mit Grünen und UBP sprechen, weil er im Fall einer Wahl mit beiden Gruppen im Stadtrat eng zusammen arbeiten wolle. Sowohl Sengl als auch Wuschig haben sich ein Ergebnis jenseits der 20 Prozent erwartet. Sicher hätte der UBP-Kandidat grüne Stimmen auf sich gezogen, sagte Sengl. "Aber aus grüner Sicht war es eine vernünftige Entscheidung, allein anzutreten." Wuschig verwies darauf, einen höheren Prozentanteil als die UBP bei der Kommunalwahl 2008 bekommen zu haben.

Am Dienstag, 17. Juli, treffen Seidl und Heitmeir bei einem SZ-Forum aufeinander. Unter dem Motto "Wer wird Nachfolger von Herbert Kränzlein" diskutieren die beiden verbliebenen Bürgermeisterkandidaten auf Einladung der Süddeutschen Zeitung im Saal des Bürgertreffs am Grünen Markt in Puchheim. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

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