Bürgerentscheid in Türkenfeld:Ja zu Edeka

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Niederlage für Hans Well und seine Initiative: Die Bürger von Türkenfeld haben sich für den Bau eines Edeka-Marktes entschieden.

Gerhard Eisenkolb

Für Hans Well von den Biermösl Blosn ist das Wahlergebnis eine Niederlage: Der Edeka-Markt auf einer Endmoräne am Ortsrand von Türkenfeld darf gebaut werden. In der Stichfrage sprachen sich 926 Türkenfelder für die neue Einkaufsmöglichkeit aus, 803 stimmten dagegen. Wahlberechtigt waren etwa 2840 Türkenfelder.

Die Türkenfelder haben entschieden: In der Stichfrage stimmten 926  Bürger für den Bau eines Edeka-Marktes. (Foto: dapd)

Die Stichfrage gab also den Ausschlag. Hier ging es darum anzukreuzen, welche Entscheidung gelten sollte, falls die beiden Bürgerentscheide in einer nicht zu vereinbarenden Weise jeweils mehrheitlich mit Ja beantwortet wurden. Und das war der Fall.

Bei dem Bürgerentscheid 1, der auf ein Ratsbegehren des Gemeinderats zurückgeht, ging es nur um den Edeka-Markt auf der grünen Wiese. Hier stimmten 876 Türkenfelder mit Ja und 843 mit Nein.

Bei dem Bürgerentscheid 2, den die Interessengemeinschaft Dorfentwicklung mit (IG) Hans Well von der Biermösl Blosn initiiert hatte, ging es um die Schaffung neuer Einkaufsmöglichkeiten im Ortszentrum. Dafür waren 879 Wähler, dagegen 799.

Das Votum vom Sonntag beendet eine zwei Jahre dauernde politische Auseinandersetzung, die am Ende die Dorfgemeinschaft spaltete. Die Bürger entschieden auch über die Zukunft des Ortszentrums der ländlichen Gemeinde am südwestlichen Rand des Landkreises Fürstenfeldbruck.

Die Gegner des Discounters befürchten eine Verödung des Ortszentrums. Die kleinen Geschäfte im Dorf, also der Bäcker, Metzger, Bioladen, Getränkemarkt und die Poststelle, würden verdrängt und hätten keine Zukunft mehr. Die Verbraucher blieben auf der Strecke.

Die Edeka-Befürworter, unter ihnen Bürgermeister Pius Keller (CSU) machen geltend, dass Türkenfeld eine weitere Einkaufsmöglichkeit braucht, diese aber im Ortszentrum nicht zu realisieren ist. Sollten die Bemühungen der Dorferneuerung fehlschlagen, wäre der Bürger der Dumme. Ein Supermarkt am Ortsrand würde zudem den Verkehr aus dem Zentrum heraushalten und Arbeitsplätze bringen.

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