Brucker SPD:Rotes Quartett

Die langjährige SPD-Landtagsabgeordnete Kathrin Sonnenholzner zieht sich zurück. Vier Männer möchten ihre Nachfolge als Stimmkreisbewerber für Fürstenfeldbruck-Ost antreten

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Wie in der CSU, so gibt es auch in der SPD mehrere Bewerber für die Landtagskandidatur im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost. Schließlich hört auch bei den Sozialdemokraten eine langjährige Landespolitikerin auf; Kathrin Sonnenholzner aus Jesenwang hat dem bayerischen Parlament seit 2003 angehört. Eine weitere Kandidatur strebt die 61-jährige Gesundheitspolitikerin nicht mehr an. Damit ist der Weg frei für ein Kandidatenfeld, vier Männer möchten Sonnenholzner als SPD-Direktkandidat nachfolgen: Jürgen Cullmann, Peter Falk, Philipp Heimerl und Christoph Maier. Die Parteimitglieder müssen sich entscheiden, welchen Bewerber sie ins Rennen schicken möchten. Bestimmt wird der Kandidat am 8. Januar in Emmering.

Philipp Heimerl ist mit 28 Jahren der jüngste der vier Kandidaten. Der Fürstenfeldbrucker Stadtrat und ehemalige Vorsitzende des Kreisjugendrings hat trotz seines Alters schon viel politische Erfahrung gesammelt. Momentan leitet er das Büro des Landtagsabgeordneten Herbert Kränzlein. Im Maximilianeum kennt er sich also schon aus. Seine bislang letzte Kandidatur verlief jedoch enttäuschend. Im Frühjahr verfehlte er bei der Oberbürgermeisterwahl in Bruck den Einzug in die Stichwahl. Ein besonders wichtiges Thema, um das er sich im Landtag kümmern will, ist die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum.

Der außerhalb der Partei wohl bekannteste Kandidat ist Peter Falk. Der Gröbenzeller Gemeinde- und Kreisrat macht schon seit vielen Jahren Kommunalpolitik im Landkreis. Dreimal ist er als Bundestagskandidat der SPD für Fürstenfeldbruck und Dachau angetreten, den Sprung ins Parlament hat er jedoch nicht geschafft. Nun möchte der 53 Jahre alte Richter am Landgericht München I seine politische Erfahrung in den Landtag einbringen, vor allem in der Rechts- und Innenpolitik. Als Kandidat traue er sich zu, wegen seiner Bekanntheit viele Stimmen sammeln zu können, vor allem auch im benachbarten Wahlkreis Bruck-West, sagt Falk. Und im Landtag, da ist seinen Worten nach, kommunalpolitischer Sachverstand nötig, beispielsweise beim Thema sozial gerechte Bodennutzung.

Etliche Jahre kommunalpolitisch aktiv ist auch Christoph Maier gewesen, allerdings nicht an seinem derzeitigen Wohnort Türkenfeld, sondern in Puchheim. Dort saß er zehn Jahre im Gemeinderat, war Fraktionsvorsitzender und auch einige Zeit Ortsvorsitzender der SPD. Jetzt zieht es den 48-Jährigen in die Politik zurück, allerdings auf die Landesebene. Maier ist Rechtsanwalt und Geschäftsführer einer Gesellschaft für bezahlbares Wohnen, die sich mit Mehrgenerationenprojekten befasst. Die Politik müsse als Akteur in den Wohnungsmarkt zurückkehren, fordert Maier. Zudem liegt ihm ei n großzügiger Umgang mit Flüchtlingen und Migranten am Herzen.

Lokal weniger bekannt ist Jürgen Cullmann. Die Aktionsebene des 51-Jährigen ist auch weniger der Landkreis als der Bezirk Oberbayern. Cullmann ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen in der SPD. Aufgrund dieser Funktion glaubt er auch, in ganz Oberbayern Zweitstimmen sammeln zu können. Cullmann plädiert dafür, dass Politiker sich in die Diskussionen in der Gesellschaft einmischen. Nur im Saft einer Partei zu schmoren, das reiche nicht mehr aus, sagt der Mammendorfer. Sich selbst hält er für jemanden, der die Antennen ausstrecken kann. Der Verwaltungswissenschaftler hat auch eine Ausbildung zum Erzieher und einen beruflichen Aufenthalt in der Schweiz vorzuweisen. Er ist Partner in einer Personalberatung.

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