Feiern in Fürstenfeldbruck:Ein Club und viele kleine Veranstalter

Nachtleben FFB

Seit 2010 wird im Buck Rogers mit national bekannten DJs gefeiert.

(Foto: Günther Reger)

Fast wie in New York: Die Club-Szene im Landkreis ist überschaubar, wird von Künstlern wie Fritz Kalkbrenner aber hoch gelobt. Aber auch andere Veranstalter versuchen, interessante Partys anzubieten.

Von Lisa Holtmann, Fürstenfeldbruck

Das "Buck Rogers" könnte auch in New York stehen. Was klingt wie ein Kompliment, war auch als solches gedacht. Die beiden DJs von "Dabruck & Klein" hätten das mal zu ihm gesagt, als sie in seinem Fürstenfeldbrucker Club zu Gast waren, erzählt dessen Geschäftsführer Klaus Hörhager. Die beiden DJs und Produzenten Stefan Dabruck und Frank Klein sind mehrmals schon im Club "Buck Rogers" im Fürstenfeldbrucker Gewerbegebiet Hasenheide aufgetreten.

Dort, wo in dem großen dunklen Raum mit den hohen Decken die Bässe wummern und Lichtkegel in verschiedenen Farben umherstreifen, weiß leuchtenden Schriftzüge an den Wänden sind und drei einladenden Sitzecken, den "Lounges, die Gäste empfangen". Das "Buck Rogers" feiert in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen. 2010 wurde der Club von Klaus Hörhager und Johann Schmölz, die seit 2006 gemeinsam die Eventagentur Anima Events führen, eröffnet. Etwa 500 Besucher passen rein. Jedes Wochenende ist geöffnet, es gibt ein buntes Programm, Mottopartys, und es treten national bekannten DJs auf.

Wenn der Club um 22 Uhr öffnet, sind erst nur einige Stammgäste da, doch nach und nach füllt sich die Party-Location. Vor allem jungen Menschen aus dem Landkreis, aber auch aus München und anderen umliegenden Landkreisen kommen hierher. "Richtig voll ist es meistens erst zwischen zwölf und ein Uhr nachts", erzählt Hörhager. Um fünf Uhr morgens würden dann die letzten Gäste aus dem Club gekehrt, dann nämlich schließt er. "Wir legen sehr viel Wert auf Qualität", sagt Hörhager. "Wir wollen nicht jedes Wochenende einfach nur aufsperren und sagen Hallo, hier sind wir, sondern abwechslungsreich sein." Deshalb gibt es zielgruppenspezifische Veranstaltungen wie Achtziger- und Neunziger-Partys, Hip-Hop- oder Ü-30-Partys.

Zwei Mal im Jahr findet die "Vereinsheim-Party" mit Preisen für denjenigen Verein statt, der mit den meisten Mitgliedern kommt, oder Abende mit Specials für die jeweiligen Geburtstagskinder oder Sternzeichen. Etwa alle zwei Monate holt das "Buck", wie es von seinen Stammgästen liebevoll abgekürzt genannt wird, nationale Künstler wie Fritz Kalkbrenner nach Fürstenfeldbruck. "Die sind dann häufig ganz überrascht, dass ein Club wie unserer in Fürstenfeldbruck zu finden ist", sagt Klaus Hörhager. Er findet, dass "wir uns nicht verstecken müssen. Unser Club ist definitiv eine Alternative zu München". Denn die Landeshauptstadt mit ihren vielen Angeboten ist natürlich eine Konkurrenz. Viele junge Leute aus dem Landkreis zieht es vor allem dorthin, wenn sie abends weggehen wollen.

Das "Buck Rogers", benannt nach einer Science-Fiction-Figur aus den USA der Zwanzigerjahre, ist vermutlich der bekannteste Club im Landkreis, aber lange nicht der einzige. Das Brucker Nachtleben hat noch mehr zu bieten. Während er eher junge Leute zwischen 18 und 22 anspricht, sind die Gäste in "Barnis City Club", der im Zentrum von Fürstenfeldbruck an der Augsburger Straße liegt, 25 Jahre und älter. Arno Kuchenreiter hat die Location in dem Gewölbekeller im vorigen November wieder eröffnet, für die er unter dem Namen "Shakesbier" schon von 1999 bis 2006 verantwortlich gewesen war. "Barnis" wirbt damit, keine Techno- und keine Hip-Hop-Musik zu spielen. Auch das "Music Erlebnis Center Olching (MEC)" von Matthias Stuhler hat eher ein älteres Publikum im Visier, im Impressum der Internetseite nennt sich das "MEC" "die 30+-Darüber-Location". Und so kann ma dort auch mal unter dem Motto "Jukebox" tanzen "wie früher". Clubbesucher, die solche Lokale noch als Diskotheken kennen, finden sich dann auch bei einer "Saturday Club Night" gut zurecht.

Zahlreiche Veranstalter mieten Locations nur fürs Wochenende

Fotos des 5-jährigen Jubiläums , Buck Rogers Club FFB

Der vielleicht wichtigste Club im Landrkeis: das Buck Rogers in Fürstenfeldbruck.

(Foto: oh)

Neben den etablierten Clubs, die jedes Wochenende und teilweise auch unter der Woche Programm bieten, gibt es im Landkreis auch zahlreiche Veranstalter, die keine eigenen Räumlichkeiten besitzen. Diese mieten dann für ihre Veranstaltungen sogenannte "Off-Locations". Der Begriff beschreibt Räume, Hallen, Gaststätten, Bars oder auch Außenbereiche, die ihre Besitzer für externe Veranstalter zur Verfügung stellen. Auch das "Buck Rogers" hat so angefangen. Mit der Eventreihe "Redlounge" im Veranstaltungsforum Fürstenfeld machten sich die heutigen Geschäftsführer einen Namen. "Die Anfrage war enorm. Wir mussten Menschen an der Tür abweisen", erinnert sich Hörhager.

Etwa tausend Gäste aus Fürstenfeldbruck, München und anderen Landkreisen kommen seit zwölf Jahren regelmäßig zur vierteljährlich stattfindenden "Redlounge" nach Fürstenfeldbruck. Nachdem Stimmen laut geworden waren, dass eine Veranstaltung alle paar Wochen zu wenig sei, begannen sich Hörhager und Schmölz nach einer Räumlichkeit umzusehen. "Als die Druckerei des Amper-Kuriers geschlossen hat, haben wir sie zu dem heutigen Club umgebaut", erzählt der aus Jesenwang stammende Geschäftsführer des "Buck Rogers". Die Vorgeschichte des Gebäudes griff das Geschäftsführer-Duo auf, indem es den Innenraum daran angelehnt gestaltete. So läuft an einer Wand ein beleuchtetes Zeitungsband, an der Bar und einigen Wänden leuchten Buchstaben und an anderen sind Mustertapeten mit kleinen Comics angebracht.

Aufwärts strebt das Team von "Afterhour Sounds" aus Fürstenfeldbruck. Vor drei Jahren gründete sich das Projekt um den Verantwortlichen Thomas Weidacher. Bis vor einiger Zeit waren die Veranstaltungen der Event- und Bookingagentur einmal im Monat im "Tricks" zu finden, einer Off-Location an der Neulindacher Straße in Fürstenfeldbruck. "Wir zeichnen uns vor allem durch unsere selbst gemachte und aufwendige Deko aus", erzählt Weidacher. Nachdem das Team jetzt auf Tour geht, gebucht mit DJs und eigener Dekoration, will es sich aber auch wieder mehr in Fürstenfeldbruck etablieren. "Geplant ist, wieder monatlich Veranstaltungen im Landkreis zu machen", sagt der 24-Jährige. Neben "Afterhour Sounds" gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Veranstalter im Landkreis, die Partys organisieren. Dazu gehören unter anderem das Team von "funkyamind", "Starkstrom" oder der Verein "Subkultur".

In Germering gab es vor einigen Jahren noch den Club "Empire", der hat aber mittlerweile geschlossen. Um der Germeringer Jugend nun wieder eine Möglichkeit zum Partymachen zu geben, versuchte sich die Jugendbegegnungsstätte "Cordobar", die regelmäßig Bandwettbewerbe ausrichtet, an einem Pilotprojekt und organisierte eine Party für Jugendliche von 16 Jahren an. "Mich hat das immer genervt, dass es in Germering keine Partys gibt", sagt die 19-jährige Sophie Schumacher, die seit zehn Monaten auch Stadträtin für die Grünen ist. Derzeit absolviert sie ihren Bundesfreiwilligendienst in der "Cordobar" und nutzt die Gelegenheit, um jungen Leuten in Germering eine "richtige Party" zu bieten. Dazu holte sich das Team der Begegnungsstätte einen Germeringer DJ namens "DJ SHappy" ins Boot und veranstaltete Ende Januar die erste Party. "Ich hoffe sehr, dass wir das etablieren können", sagt Schumacher.

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