Böhmerweiher:Naherholung am Münchner Stadtrand

Im Westen der Landeshauptstadt entsteht ein neues Erholungsgelände. Und die Kommunen Gröbenzell und Puchheim zahlen mit.

Berthold Neff

Böhmerweiher

Noch ist Ruhe am Böhmerweiher. In ein paar Jahren, wenn das Badegebiet voll erschlossen ist, dürfte es damit vorbei sein. Vor allem die Bewohner von Aubing und Freiham sollen vin der Naherholungsmöglichkeit profitieren.

(Foto: Günther Reger)

Fast zwei Jahrzehnte nach Beginn der ersten Verhandlungen ist es geglückt, den Böhmerweiher am westlichen Stadtrand als Erholungsgebiet zu sichern. Die Kommunen München, Puchheim und Gröbenzell sowie der Erholungsflächenverein München haben den Kaufvertrag für das insgesamt 27 Hektar große Gebiet an den Böhmerweihern mit dem bisherigen Besitzer, dem Gröbenzeller Rechtsanwalt Johann Böhmer, unterzeichnet. Die Stadt München und der Erholungsflächenverein tragen je ein Drittel des Kaufpreises von insgesamt 1,6 Millionen Euro, Puchheim und Gröbenzell übernehmen das letzte Drittel.

"Heuer passiert noch gar nichts", dämpfte Gröbenzells Bürgermeister Dieter Rubenbauer am Donnerstag die Hoffnungen. Sobald der Kauf abgewickelt sein wird, beginnt die Vorplanung durch einen Landschaftsarchitekten. Dessen Vorschläge sollen mit Puchheim und Gröbenzell abgestimmt werden. Der Ausbau soll möglichst außerhalb der Badesaison erfolgen, um die geduldete Nutzung des Böhmerweihers als Badegewässer nicht zu beeinträchtigen. Die Kosten für die Planung und erstmalige Herstellung des Geländes trägt der Erholungsflächenverein. "Da sind ganz gehörige Finanzmittel notwendig", schätzt Rubenbauer. Seine Gemeinde, Puchheim und München übernehmen danach je ein Drittel der laufenden Unterhaltskosten. Vorgesehen ist, am südlichen sowie östlichen Uferbereich des größeren westlichen Weihers sowie rund um den östlichen Weiher ein Landschaftsschutzgebiet zu schaffen.

Grundlage für die Erschließung des Erholungsgebiets sind ein von der Stadt München bereits 2006 beschlossener Bebauungsplan sowie eine Machbarkeitsstudie von 2010. Zuletzt, Anfang des Jahres, hatte auch die Gemeinde Gröbenzell dem Kauf zugestimmt. Allerdings gab es im Gemeinderat auch Skepsis. Es dürfe, so hieß es, dort auf keinen Fall ein zweiter Lußsee entstehen. Der Böhmerweiher müsse ein See bleiben, zu dem man nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß oder mit dem Fahrrad gelange. Das soll, so der Gemeinderat, nun mit einem entsprechenden Verkehrskonzept erreicht werden. Jens Besenthal, Geschäftsführer des Erholungsflächenvereins, sicherte bereits zu, ein solches Konzept vorzulegen, um zusätzlichen Autoverkehr zu vermeiden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: